date: | 09.08.89 - 15.00 - 18.00 |
title: | Symposium |
category: | Symposium |
location: | Brucknerhaus |
Ingo Günther
Mi. 9.9., 16.30 - 17.15 stark verspätet
Der Medienaktivist ,Ingo Günther, sprach nur vor einem halbgefüllten Saal, was an der Tatsache gelegen haben mag, daß seine Vorredner ihre Redezeit weit überschritten hatten und die Zuhörer daher schon etwas müde waren.
Ingo Günter machte neben einigen Ausführungen zum Thema Krieg und Information im Allgemeinen, eine Hauptaussage: Sein Anliegen bestand darin, den Fokus weg von der Kriegsberichterstattung und hin zur Darstellung des diplomatischen Prozesses zu lenken.
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J. Doyne Farmer
Mi. 9.9., 15.00 - 15.30 Uhr(16.40-17.15) StiftersaalDer Pionier der Chaos-Forschung mit "Hacker"-Vergangenheit (laut Moderator DeLanda) beschreibt in seinem Vortrag seine Erkenntnisse zur Funktionsweise der Selbstorganisation zunächst anhand eines einfachen Finanzmodells. Farmer vergleicht den "InfoWar" mit dem menschlichen Immunsystem und schreibt ihm in anderen biologischen Systemen eine zwei Millionen Jahre währende Geschichte zu. Er widerspricht auch Paul Virilio, der am Vortag vom Menschen als Höhepunkt der Entwicklung gesprochen hatte und bezeichnet den Menschen als Produkt eines Prozesses der Selbstorganisation. Die Ausführungen Farmers endeten in einer regen Diskussion; ein Zuhörer fordert selbstorganisierende Systeme zu entwickeln, die sich besser verhalten, als der freie Markt. Farmer verweist daraufhin auf die Kulturrevolution und das Dritte Reich, als Beispiele für Experimente die fehlgeschlagen sind. auch Michael Geyer schaltet sich ein und fühlt sich an die Philosophie der Sowjetunion nach dem Kalten Krieg erinnert. Farmer reagiert schließlich mit einer Trennung von Wissenschaft und Philosophie: "Als Wissenschaftler stelle ich nicht gerne die Philosophie an die erste Stelle" |
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RTMARK
Mi. 9.9., 15.45 - 16.15(17.45-18.25) Stiftersaal
"unser Ziel ist nutzlos zu sein und nicht die Rolle der Antagonisten zu spielen"
RTMARK vergleichen ihre Rolle mit der Outlaws bei der Besiedelung des amerikanischen Westens. Sie sehe sich als die liebenswerten Schurken in einem von Verunstaltungen wie "InfoWar" erzeugten Hype.
Ihre Provokationen rufen Reaktionen hervor: Moderaor DeLanda meint einen "radikalen Chic" zu verspüren, der mit der Einladung der "Black Panthers" durch die linke Bewegung in den 60ern vergleichbar wäre.
RTMARK begrüßen den Vergleich, und geben zu einen Seiltanz zwischen "klug" und "dumm" zu vollführen.
RTMARK erzählen nebenbei die Geschichte eines Kleinen Fischerdorfes in Mexiko, dem Drehort des Nica-Preisträgers "Titanic". Sie weisen auf die Probleme hin, die den Einwohnern durch die Dreharbeiten entstanden und fordern den Preisträger auf ihnen sein Preisgeld zur Verfügung zu stellen.
RTMARK haben es geschafft das Publikum zu spalten; sie wurden heftig kritisiert, andererseits auch in Schutz genommen und mit viel Applaus verabschiedet.
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