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David Blair
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PETER WEIBEL
Seit Januar leitet der österreichische Künstler, Mathematiker und Ausstellungsmacher das Karlsruher Zentrum für Kunst und Medientechnologie ZKM, wo er zur Zeit die Internet-Ausstellung "NET_CONDITION" mit über hundert Netzkünstlern zeigt. Für ART kuratierte der weltweit anerkannte Fachmann für Neue Medien die Eröffnungsausstellung der NetGallery, die einen ersten, gewollt bunten Eindruck von besonders aufregenden Künstler-Websites gibt und künftig monatlich ergänzt werden wird.

ART: Herr Weibel, wie stellen Sie sich die Kunst im Jahr 2004 vor?

Weibel: Die Kunst wird sich immer mehr in zwei Tendenzen aufspalten: In die Ereigniskultur und das, was ich die eigentliche Kunst nenne. Auf der einen Seite wird es verstärkt spektakuläre Großausstellungen geben, eine Kunstgastronomie, einen kulturellen Hoteltourismus, der mit historischem Material arbeitet, also eine Art neuer Ausbeutungsindustrie. Die eigentliche Kunst dagegen wird sehr stark eingehen auf die komplexe Dynamik der Wirtschaft, auf Globalisierung und vernetzte Gesellschaft. Sie wird sich ähnlicher Techniken bedienen wie auch die anderen Dienstleistungssektoren. Die Frage, was Kunst im öffentlichen und sozialen Raum leisten kann, wird eine zentrale Stellung einnehmen. Der Künstler wird dem Architekten, dem Wissenschaftler, dem Sozialhelfer, dem Umweltschützer Konkurrenz machen. Der Fortschritt der Kunst wird darin liegen, sich universell einzumischen.
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