:::: Freitag, 29. Dezember
2000
÷ ®TMark :: Wie es sich für eine ordentliche
Firma gehört, warten auch die Netzkünstler-Aktivisten
von
®TMark dieser Tage mit
einem Jahresbericht auf, den Abonnenten ihrer
Mailing-Liste erhalten.
Darin findet sich auch ein
amüsanter Nachtrag zu ®TMarks WTO-Engagement:
Die Aktivisten-Kollegen
The Yesmen, die
den gefakten GATT-Website erbten,
wurden per E-Mail mit der Bitte konfrontiert,
WTO-Generaldirektor Mike Moore als Redner zu einem
landesweiten Treffen hochrangiger US-Juristen zu
schicken. Die Web-Satire war nicht als soche erkannt
worden, Mike Moore war natürlich 'verhindert', und die
Yesmen ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen, einen
Ersatzmann
zu dem Treffen
zu schicken und die WTO satirisch aufs Korn zu
nehmen.
» zum
Diskussionsforum
:::: Donnerstag, 28. Dezember
2000
÷ Das
digitale Bild als Lehr- und Lernstudium in der
Kunstgeschichte und Archäologie :: ist der Titel
eines vom
Bundesministerium
für Bildung und Forschung mit mehreren Millionen
Mark geförderten Projekts. Die beteiligten Partner sind
die
Universität zu
Köln, die
Humboldt-Universität
zu Berlin, die
Hochschule
Anhalt sowie die
Justus-Liebig-Universität
Gießen. Ziel des Projekts ist es, eine
internetbasierte Plattform aufzubauen, die zum einen
dezentrale digitale Bildarchive, die jedes beteiligte
Institut auf einem hausinternen Server und in einer
eigenen Bilddatenbank aufbaut, zusammenführt und zum
anderen didaktische Module für die Präsenzlehre und das
Selbststudium in den Fächern Kunstgeschichte und
Archäologie zur Verfügung stellt. Weitere Informationen
und Stellenausschreibungen sind für Januar 2001 zu
erwarten.
÷ Link des Tages ::
no
film
÷ Hyperorganismen :: Morgen, Freitag, den 29.
Dezember 2000, sendet DeutschlandRadio in der Reihe
Studiozeit
Neue Medien von 20.10 Uhr - 21.00 Uhr eine
Besprechung des Buches »Hyperorganismen. Essays, Fotos,
Sounds der Ausstellung "Wissen"« [Olaf Arndt, Stefanie
Peter und Dagmar Wünnenberg (Hg.)]. Das Buch bereitet
ein breites Spektrum von Materialien Dokumente und
Theorien zur Ausstellung
Wissen
im Themenpark der
Expo 2000 nach.
Die Herausgeber haben viele interessante Texte [u.a. von
Margaret Morse, Sadie Plant, Siegfried Zielinsky] zur
Reflexion des Interesses der Entwickler der Ausstellung
an Selbstorganisation, Komplexität, Irreversibilität, an
autonomen und nonlinearen Strukturen zu einem
Übersichtswerk versammelt. Ein Auszug aus der Rezension
von Heiko Idensen lautet: Ȁhnlich wie der
Schwarm
der 72 autonomen Projektionsrobotern des Themenparks
selbst funktionierender Sub- oder Hypertext und macht
wirklich neugierig, stellt Fragen, verleitet zum
Nachforschen und Nachdenken«. [Die ausführliche
Rezension kann auf
telepolis
nachgelesen werden].
÷ 14. Filmwinter 2001 :: Der Stuttgarter
Filmwinter ist eine der etablierten Festivals für Film
und Medienkunst. 1987 als reines Film- und Videofestival
gegründet, sind seit Mitte der 90er Jahre die Neuen
Medien fester Bestandteil des mehrere Tage dauernden
Events. Ein umfangreiches Programm, das u.a. auch eine
Preisverleihung beinhaltet, möchte die künstlerische
Bandbreite zwischen klassischem Experimentalfilm und
Videokunst, Net Art und Offline-Projekten, Club Event
und Medieninstallation hervorheben. Das Festival
präsentiert sich vom 18. bis 21.01. 2001, die
Ausstellung beginnt bereits am 11. Januar. Detaillierte
Informationen bieten die Initiatoren
Wand 5 - Verein zur
Förderung unabhängiger Film- und Medienkultur; der
Website des 14.
Filmwinters ist witzig gemacht, aber leider - noch -
inhaltsleer.
:::: Mittwoch, 27. Dezember
2000
÷ Boris
Mikhailov :: Obgleich seine Fotografien mit der
Kunst seiner westlichen Kollegen Wolfgang Tillmanns,
Thomas Struth oder Thomas Ruff kaum etwas gemeinsam
haben, ist der
gebürtige
Ukrainer einer der derzeit führenden Fotografen.
Seine Arbeiten leben von einer gewissen
»Schnappschuß-Ästhetik«, vom nicht Perfekten und vom
scheinbar Zufälligen, was ihm den Beinamen »Chronist des
Alltags« eingebracht hat. Unlängst wurde dem 62-Jährigen
nun der
Hasselblad
- Preis verliehen, der seit 1980 jährlich für
herausragende fotografische Leistungen vergeben wird.
Noch bis 21. Januar präsentiert die
Kunsthalle
Göteborg als Hintergrund zur Preisverleihung eine
umfassende Ausstellung; in Deutschland sind Arbeiten des
Künstlers noch bis 4. Februar 2001 im Rahmen der
Ausstellung
After the Wall -
»Kunst und Kultur im postkommunistischen Europa« im
Hamburger
Bahnhof zu sehen. Hubert Filser [SZ] hat den
Fotografen
portraitiert.
÷ Daniel Libeskind :: Der Rummel um den
jüdischen
Stararchitekten reißt nicht ab, doch nicht immer
scheint seine Baukunst auf Anerkennung zu stoßen. So
zumindest geschehen im sächsischen Dresden: Dem barocken
Gesicht der Stadt soll durch Libeskind in Form einer
achtgeschossigen, kristallin anmutenden Bauskulptur ein
Zeichen moderner Architektur hinzugefügt werden. Das
städtische Wohnbauamt wollte erst im Januar mit einem
Modell und weiteren Informationen an die Öffentlichkeit
treten; vorab durchgesickerte Details stießen bei den
Einheimischen auf heftige Ablehnung, wie Hubertus Adam
[NZZ]
berichtet.
÷ Digitales Kino :: Dem »Kino im digitalen
Zeitalter« und den neu/alten Fragen filmischen Erzählens
widmet sich das Web-Magazin
keyframe. Neben
einer dialektischen Theorie des Filmschnitts im
»digitalen Zeitalter« von Jan Speckbach (»Match Frame
and Jump Cut«) und einer Auseinandersetzung mit den
(Un-)Möglichkeiten des interaktiven Kinos von Birk
Weiberg bietet der Website den paradigmatischen
digitalen Film
La
Revolution zum Download.
÷ Link des Tages :: http://www.potatoland.org/p-soup/
:::: Freitag, 22. Dezember
2000
÷
Körperbilder :: Unter dem Titel
Mennesket
präsentiert das
ARKEN Museum für
Moderne Kunst [Ishøj| Kopenhagen, DK] derzeit rund 75
internationale Positionen, die die wichtigsten
Strömungen der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem
Körperbild innerhalb der letzten 50 Jahre aufzeigen. Die
chronologisch gegliederte Schau zeigt in sieben
Themenfeldern wie z.B. »Der Körper in der Massenkultur«,
»Gender und Kultur«, »feminin| maskulin«, »Der
manipulierte Mensch« Arbeiten von u.a.
Niki
de Saint-Phalle,
Valie
Export, Edward
Kienholz,
Tom
Wesselmann,
Georg
Baselitz,
Robert
Gober,
Jake
& Dinos Chapman,
Orlan,
Stelarc
[noch bis 14.01.2001].
÷ KunstWerk :: Im Rahmen eines
Künstlerfördermodells schreibt das Siemens
Kulturprogramm im jährlichen Wechsel in den Sparten
Musik und Tanz ein Stipendium für einen einmonatigen
Arbeitsaufenthalt in Industriebetrieben aus. Ziel ist
die ständige Erweiterung des Dialogs von Kunst und
Industrie. Noch bis zum 1. Februar 2001 können sich
diesmal Komponisten, Performer und Interpreten
zeitgenössischer Musik, die ihre Werke in den Kontext
»Musik und Industrie« stellen wollen, um ein Stipendium
bewerben. Detailliertere Informationen bietet die
Siemens -
Website.
... stretching the skin taut ...
touching sound ... touching image ... touching ... I
want your mind for the skin space ... I want to spread
the skin ... I want to cover my voice with the skin
...
÷ Link des Tages :: http://www.calarts.edu/~bookchin/street/
÷ kulturportal-deutschland.de :: Im Rahmen
seiner letzten Pressekonferenz präsentierte der
scheidende Staatsminister für Kultur und Medien, Michael
Naumann, jüngst die erste [technisch noch etwas
schwerfällige] Version der Internetplattform
Kulturportal
Deutschland. Dort finden sich neben Informationen
zur nationalen und internationalen Kulturpolitik sowie
zu Einrichtungen des Bundes die Kulturportale der Länder
und Links zu einer Vielzahl von Einrichtungen wie
Museen, Stiftungen, Archiven, Literaturhäusern u.ä.
Ergänzt wird das bisher nur einsprachig vorliegende
Angebot durch Veranstaltungshinweise und aktuelle
Meldungen. Zukünftige sollen außerdem verstärkt
internationale Inhalte aufgenommen werden.