In der besten aller kapitalistischen
Welten würde die Börse mittels eines spekulativen
Spiels, das sich später in der "wirklichen Ökonomie"
auszahlt, Ressourcen für industrielle Entwicklungen
bereitstellen. Wie steht es dann mit dem Internet?
Zwischen 1995 und 2000 wurden weltweit riesige Summen in
Infrastruktur investiert. Heute wird die Krise dieses
Überangebots als Katastrophe bewertet. Aber die
Geschichte ist listenreich, und so könnte ein Ergebnis
des Dotcom-Booms durchaus die Freisetzung von Unmengen
privater Geldmittel zur Entwicklung eines virtuellen
öffentlichen Raums gewesen sein, in dem nun die
wesentlichen Konzerne in ihrem eigenen Revier
herausgefordert werden können - das heißt, im Reich der
transnationalen Finanzmärkte. Die Spekulanten des späten
20. Jahrhunderts fragten: "Sind dem Profit, den wir aus
dem Internet ziehen können, irgendwelche Grenzen
gesetzt?" Wer für die virtuelle Ökonomie arbeitet oder
unter deren Auswirkungen leidet, den könnte eine
gewagtere Spekulation reizen: "Können wir wirklich einen
vernetzten Widerstand gegen den Kapitalismus der
Konzerne aufbauen?"
In einer Situation, in der oppositionelle Bewegungen
mit den neuen "Antiterrorismus"-Kampagnen konfrontiert
sind, ist diese Frage aktueller denn je. Unter den
Antworten werden Veränderungen in der Gesetzgebung und
im Fortgang der technischen Entwicklungen [1] sein.
Die unmittelbaren Reaktionen jedoch sind
künstlerische und kulturelle. Sie sind unlösbar
verbunden mit subjektiven Widerstandspotentialen. Und
Widerstand hat eine Geschichte, die wiederum voller
Listen ist. Diese Listen werde ich mir hier genauer
ansehen, um die vielleicht wichtigste Frage zu
beantworten: "Kann die virtuelle Klasse wirklich der
Beherrschung durch die flexible Persönlichkeit
entfliehen?"
Paragdigmenwechsel
Von Taylor und Ford bis Stalin und De Gaulle war im
20. Jahrhundert die rationalisierende Autorität die
Hauptwidersacherin der radikalen Linken. Ob in der
Fabrik oder in den hohen, befehlsgebenden Rängen des
Militärs - die Archetypen der Unterdrückung waren
Reglementierung und eine pyramidenförmige Hierachie.
Seit den 30er Jahren hat sich dertarismus in Ost und
West in einer Logik weiterentwickelt, die Krieg, Arbeit
und Bürokratie zusammenbrachte. Die Autoren der
Frankfurter Schule waren die ersten, die diese Situation
analysiert haben.
Die Originalität der Frankfurter Schule bestand
darin, Marx und Freud zur Untersuchung der
masochistischen Libido der industriellen Ökonomie zu
kombinieren. Dies bedeutete jedoch nicht nur, über das
Lustprinzip hinauszugehen. Was die Frankfurter Schule
seit den 30er Jahren untersuchte, war ein
Paradigmenwechsel: Eine neue Form polit-ökonomischer
Steuerung, die ihre sozialen Finger bis tief in die
Psyche hineinsteckte. Die Liquidierung des bürgerlichen
Individualismus des 19. Jahrhunderts und die Entstehung
eines planenden Zentralstaates und einer völlig
durchmobilisierten Fabrikgesellschaft setzten sich auf
der subjektiven Ebene darin fort, was die Frankfurter
Schule die autoritäre Persönlichkeit nannte.
Diese faschistische Charakterstruktur wurde als "neuer
anthropologischer Typus" verstanden. Seine Grundzüge
bestanden in rigider Konventionalität, Unterwerfung,
Ablehnung jeglicher Subjektivität, Klischeehaftigkeit,
einem übertriebenen Interesse an sexuellen Skandalen,
nachdrücklicher Betonung von Macht und der Projektion
unbewusster Impulse. [2]
Die Autoren der Frankfurter Schule entwickelten ihre
Analyse autoritären Verhaltens in den 40er und 50er
Jahren, im Angesicht des amerikanischen
Staatskapitalismus. Exiliert im Land der Freiheit
prangerten sie eine immer tiefergehende Versklavung
durch die instrumentelle Vernunft an, insbesondere durch
den sanften Zwang der Kulturindustrie. Mitte der 60er
Jahre hatte sich die Kritik an der
Disziplinargesellschaft weit verbreitet. Die neuen
Formen der Rebellion gegen die standardisierenden Kräfte
sind bekannt: Sie reichen von Kampagnen für freie
Meinungsäußerung und Kriegsdienstverweigerung bis hin zu
Reich´schem Gruppensex, Provo-Aktionen,
situationistischem Drifting und LSD - eben dem, was
Marcuse einen "Ausbruch von Massensurrealismus" nannte.
Auf einer tieferen Ebene gab es eine Bestärkung von
Subjektivität, Identität, Sexualität, dem Privaten, das
das Politische ist. Eine Poesie des Widerstands
verbreitete sich in der Gesellschaft und trug zum
Niedergang der Reglementierung, der sozialstaatlichen
Bürokratien, der Massenkonsum-Modelle und der
Fabrikdisziplin bei. Aber sind wir uns darüber bewusst,
wie diese Transformation das heutige polit-ökonomische
System mitgeformt hat?
Die soziale Ordnung hat auf die Krise der 60er und
70er Jahre reagiert und dabei ausgewählte Elemente der
alten Kritik akzeptiert. In den letzten 20 Jahren ist in
den entwickelten Ländern ein neues Paradigma mit einem
spezifischen Produktionssystem, einer spezifischen
Konsumideologie und entsprechenden sozialen
Kontrollmechanismen entstanden, alle zusammen integriert
in eine geopolitische Ordnung. Beinahe zwei Jahrzehnte
lang blieb diese Entwicklung weitgehend unbewusst,
unsichtbar, unbenennbar. In dieser Zeit waren
avantgardistische Bewegungen obsolet, Intellektuelle
nutzlos. Es gab keine Alternative. Nun beginnen auf
einmal allerorten die Risse zu bersten. Man beginnt zu
realisieren, dass die Neue Weltordnung nicht nur an
ihren Rändern in den sogenannten Entwicklungsländern
repressiv ist. Sie hat ein neues System flexibler
Arbeitskraft geschaffen, das weite Teile der Bevölkerung
sogar dort ausbeutet und entfremdet, wo man eigentlich
Reichtum erwarten würde. Und mitten im Herzen der
unverbindlich lässigen Freiberuflerkultur, vollgestopft
mit PCs, Handies, und allgemeinem Nomadismus, wird
unablässig die Technologie der Kontrolle neu erschaffen.
Im Spiel der Ökonomie zu gewinnen wird heutzutage reich
belohnt: Man wird zum Erfinder der flexiblen
Persönlichkeit.
Kultur/Ideologie
Neue Paradigmen setzen sich durch, weil sie
funktionieren. Erst im Rückblick können wir erkennen,
wie sie zu Modi der Kontrolle wurden. Im Kalifornien der
70er Jahre, als die Kultur der Mikroelektronik erfunden
wurde, war Flexibilität eine extrem positive Idee. Diese
Kultur war das genaue Gegenteil der rigiden 50er Jahre:
Offenheit gegenüber anderen, verkörperte Erfahrung,
Selbstdarstellung, Improvisation, die Verweigerung von
Hierarchien und Disziplin. Dies waren die utopischen
Tage von Bucky Fuller, Gregory Bateson und dem Whole
Earth Catalog: Niemand hätte sich träumen lassen,
dass An Ecology of Mind je zu einem
Management-Werkzeug werden könnte. Aber dieser
lockerere, kreativere Lebensstil brachte nicht nur eine
ganz neue Produktpalette hervor, die als Konsumanreiz
ihre Nützlichkeit hatte. In Kalifornien, und letztlich
in weiten Teilen der entwickelten Welt, schien die neue
Kultur darüberhinaus einen Ausweg aus den sozialen
Konflikten zu versprechen, die die fordistischen
industriellen Systeme zum Stillstand gebracht hatten.
Führen wir uns etwa vor Augen, wie sich die Situation
für die Trilaterale Kommission in ihrem 1975 erstellten
Bericht The Crisis of Democracy [3] darstellte. Die Länder der Dritten Welt
nutzen die Dynamik der nationalen Befreiung, um höhere
Preise für ihre Ressourcen zu verlangen, während
gleichzeitig die USA ihren Krieg in Indochina verloren.
Die Kapitalerträge brachen ein, während wilde Streiks
sich multiplizierten und die großen ökologischen
Auseinandersetzungen ihren Anfang nahmen. Doch am
schlimmsten war, dass die ungeheuren
Nachkriegsinvestitionen in vergesellschaftete Erziehung,
ersonnen zur Deckung des Wissensbedarfs der
Techno-Ökonomie, nach hinten losgingen und Widerstand
gegen Kapitalismus und Bürokratie produzierten, außerdem
alternative Wertvorstellungen, die Forderung nach mehr
Sozialleistungen und überhaupt weitreichende
Vergesellschaftung. Diese neuen Forderungen an den
Sozialstaat kamen zu den traditionellen Forderungen der
Arbeiterklasse hinzu, und dann begann die Krise. In den
Augen der Eliten wurden die Länder des Trikont zunehmend
"unregierbar", es gab, um den berüchtigten Satz von
Samuel Huntington zu zitieren, einen "Überschuss an
Demokratie". Die systematische Kritik, der die
Frankfurter Schule den Weg gebahnt hatte, erreichte
ihren Höhepunkt Mitte der 70er Jahre. Von da an musste
das autoritäre System beginnen, vom Feind im Inneren zu
lernen.
Die Transformation dauerte ein Jahrzehnt. Das goldene
Zeitalter des Neomanagements begann Mitte der 80er
Jahre, als gewerkschaftlich organisierte ArbeiterInnen
durch Roboter ersetzt und ungelernte Arbeitskräfte in
Übersee gesucht wurden. Konzernaktivitäten und
Finanzströme expandierten weg von jenen Nationen, denen
man überzogene Regulierung und Umverteilung zuschrieb.
Die dreifache Herausforderung für die ManagerInnen
bestand darin, weitverstreute Arbeitskräfte bei der
Stange zu halten, einen Weg für globales Marketing und
globalen Vertrieb zu öffnen, und vor allem eine Kultur -
oder eine Ideologie - zu schaffen, die einer
signifikanten Anzahl jüngerer Leute Lust machen würde,
diese neue Maschine zu bedienen. Das Schlüsselwort
dieser Zeit war "Flexibilität".
Das soziale System musste die Ansprüche auf
Autonomie, Selbstverwirklichung und Bedeutung
akzeptieren und umlenken, es musste eben diese Ansprüche
in einen neuen Kontrollmodus umsetzen. Die französischen
Soziologen Boltanski und Chiapello haben innerhalb
dieses Prozesses die Bedeutung der Kooptierung dessen
gezeigt, was sie als "künstlerische Kritik" bezeichnen -
eine Kritik, die Mobilität, Spontaneität, die
Reduzierung von Hierarchien forderte; kurz gesagt, die
Auflösung der Entfremdung oder "Disalienation" -
zumindest für die "Kreativen" [4] . Daher werde die hierarchische Pyramide -
wo immer möglich - durch die soziale Form des Netzwerks
ersetzt. Ein wichtiger Aspekt dieser Lösung war jedoch
unmittelbar technologisch. Es stellte sich heraus, dass
die magische Antwort auf die Fragen, mit denen die
herrschenden Eliten der 70er Jahre konfrontiert waren,
ein Kommunikationsgerät war, eine Sprach- und
Bildmaschine: der vernetzte Personal-Computer. Für die
kritischen TheoretikerInnen der 60er Jahre war IBM
zugleich Werkzeug und Symbol einer Disziplinarbürokratie
gewesen. Nun stellte man sich vor, dass der Computer die
Befreiung sein werde.
Freiheit war schon immer die große neoliberale
Parole, von Hayek und den Ökonomen der Chicago-Schule
bis zu den rechten Libertären und dem Cato-Institut. In
solchen Theorien wird sie andauernd mit ökonomischer
Initiative gleichgesetzt. Innerhalb der Linken wurde die
Wirtschaft traditionell als das Gegenteil der Kunst
betrachtet, gerade so wie der Akt des Verkaufens das
Gegenteil des spontanen Geschenks ist. Die ästhetischen
Strategien der "Gegenkultur" jedoch - Differenz und
Andersheit, das Rhizom, das Wuchern der Subjektivitäten
- konnten auf die Spitze getrieben und in einer
semiotischen Ökonomie zum Einsatz gebracht werden, in
der man Bilder und Zeichen verkauft. Eine derartige
Ökonomie war durch Telematik möglich geworden. Vernetzte
Interaktivität versprach die Platzierung einer
kompletten neuen Alchimie kooperativer Produktion in
eben jener Art von globalen Kanälen, wie sie bereits für
die Finanzökonomie funktionierten. Forschung und
Erfindung konnten sich direkt in den Kreisläufen von
Produktion und Vertrieb abspielen.
Der Laptop Computer setzte individuelle physische und
psychische Mobilität frei, zudem konnte er als
Kontrollinstrument über geographisch verstreute
Arbeitskräfte eingesetzt werden. Er miniaturisierte den
Zugang zur verbleibenden Bürokratie, während er
gleichzeitig private Kanäle in die Welten der
Unterhaltung, der Medien und des "fiktiven Kapitals"
eröffnete - in die spekulative Ökonomie, die sich aus
der Demontage des öffentlichen Raumes nährt. Und das
Beste war, dass er jegliche kulturelle Produktion zu
einer Ware umkodierte - Multimedia. Hier war ein
Entwicklungsmodus, der sämtliche von den 60er Jahren
geerbten Probleme lösen oder zumindest mit einem
Zuckerguss überziehen würde, insbesondere die Kämpfe um
den Sozialstaat. So ist es nicht weiter erstaunlich,
dass die Konzerne aktiv einen Mythos der Flexibilität
voranzutreiben begannen. Die entstehende "virtuelle
Klasse" stolperte mehr oder weniger blindlings in diesen
Mythos hinein - einschließlich der
KulturproduzentenInnen, digitalen KünstlerInnen,
Prosumer (Endkunden, die ihre Telekom-Dienstleistungen
selbst konfigurieren, Anm.d.Ü.), all denen, die man
heute "immaterielle Arbeiter" nennt.
Leitsysteme
Wie funktioniert diese Kultur/Ideologie? Krieg ist
heutzutage ein beliebtes Thema, also nehmen wir mal die
militärische Perspektive ein.
Die beliebteste Waffe im Kalten Krieg war das ICBM:
ein gewaltiger, niemals eingesetzter Riese, ohne Ende
dekonstruiert von den KritikerInnen des Logo- und
Phallozentrismus. Die neue Weltordnung startete mit
einem kleineren, praktischeren Gerät durch: der Cruise
Missile. Diese Waffensorte wird andauernd eingesetzt,
und zwar nicht nur auf dem Schlachtfeld. Seit der
Blütezeit von Star Wars - damit ist sowohl die Strategic
Defense Initiative als auch der Film von Lucas gemeint -
ist der militärische Unterhaltungskomplex Teil der
Alltagserfahrung geworden.
"Anscheinend ist der Einzelhandel zu allem bereit,
wenn es darum geht, Kunden einzufangen", heißt es in
einem 1997 erschienenen Artikel mit dem Titel "Star Wars
bricht über die KäuferInnen herein" (zitiert von Sze
Tsung Leong in The Harvard Guide to Shopping).
"Man betrachte nur die Supermarktkette Safeway, die
kürzlich ein System künstlicher Intelligenz von IBM mit
dem Namen AIDA (artificial intelligence data
architecture) einsetzte - ein System, das ursprünglich
zum Aufspüren und Erkennen russischer Raketen im
Weltraum entwickelt wurde, aber heute ... zur Analyse
von Informationen über Einkaufsmuster anhand der auf
digitalen Kundenkarten gespeicherten Daten eingesetzt
wird." Wenn das Begehren der KonsumentInnen "angemacht"
und zum Wuchern ermutigt wird, wird das Aufspüren und
Verfolgen der flexiblen Persönlichkeit zur ultimativen
Kontrollphantasie.
"Massenmarketing ist im Grunde genommen tot",
schreibt der Business-Guru Art Weinstein in Market
Segmentation. "Hochpräzises, zielgerichtetes Marketing
... hat die Führung übernommen. Aus der Fokussierung auf
immer kleinere, doch profitable Marktsegmente gehen
stärkere Beziehungen zwischen Firmen und ihren Kunden
hervor. Mit technologischen Produkten können NutzerInnen
praktisch die Märkte für Unternehmen erfinden -
KundInnen werden zu BedürfnisanpasserInnen, bzw.
`Customers´ become `Customizers´". Wenn
Feedback-Mechanismen direkt in die Vertriebskanäle
eingebaut werden, dann sind die Quellen des Begehrens
der Überwachung der Konzerne unmittelbar zugänglich.
JedeR kann jetzt selbst zur Perfektionierung des eigenen
internen Leitsystems beitragen.
Bis vor kurzem schienen solche Trends angenehm
doppeldeutig - eben der irritierende Preis für
zunehmende Freiheiten. Aber das seit dem 11. September
ausgebrochene Sicherheitsfieber wirft auf alles ein
anderes Licht. Der Ansporn zu immer mehr Leistung, zum
Auffinden kreativer Wege zum Einsatz der neuen
Apparaturen enthüllt nun sein verborgenes Gesicht: die
Angst vor dem ausgeschlossenen Anderen, den Imperativ
der skrupellosen Ausdehnung und Perfektion des Systems.
Und das System ist tatsächlich bedroht, nicht nur durch
selbstmörderische Terroristen: Der Zusammenbruch der
"New Economy", die wachsenden Proteste gegen die
neoliberale Globalisierung, die Revolution gegen den IWF
in Argentinien… Die perfekte Lösung ist die totale
Mobilisierung, der Übergang zum Kriegszustand. Der 11.
September war eine Chance, die nur darauf wartete,
genutzt zu werden - die Chance, das neue Paradigma auf
jeder Ebene zu konsolidieren.
Der amerikanische Künstler Jordan Crandall hat die
militärischen Zwänge des vernetzten Systems sichtbar
gemacht. Seine Arbeit setzte mit dem Erbe der 70er Jahre
ein: Experimentieren, Kooperation, vernetzte
Performance, Sich-Einstellen auf die Gegenwart anderer
im virtuellen Raum. 1998 jedoch stellte er einen im
Militärbereich tätigen freiberuflichen Anbieter ein, der
ihm bei der Entwicklung einer Software zur Vorhersage
von Bewegungen helfen sollte. Deren Algorithmen
erscheinen in Videobildern als unheimliches grünes
Spurennetz rund um Körper herum. Die darauf folgenden
Ausstellungen, "Drive" und "Heat-Seeking", waren
ausgewachsene Erkundungen der psychosexuellen
Verhältnisse des Sehens und Gesehenwerdens, und zwar
durch neue Technologien sowohl in ihrer zivilen als auch
in ihrer militärischen Anwendung. [5]
Ein kürzlich auf Nettime erschienener Text,
"Fingering the Trigger", berichtet, wie der CIA eine
unbemannte, mit Kameras und Raketen ausgerüstete
Kampfdrone zum Feuern auf einen verdächtigen
afghanischen Mann einsetzte, der, wie sich
herausstellte, wahrscheinlich nur nach Metallabfällen
suchte. "Im Akt des Anvisierens bringen wir Auge, Sucher
und Ziel in eine Linie", schreibt Crandall. "Aber auch
wir werden anvisiert, wir werden in anderen Sehakten
konstituiert. Dabei handelt es sich um Analyse- und
Kontrollsysteme, in denen der Körper positioniert ist.
Diese sehen uns als eine Verknüpfung von Daten,
Materialität und Verhalten, und benutzen eine Sprache
des Tracking, Profiling, Targeting, des Identifizierens
und Positionierens... Innerhalb der entstehenden
weitverzweigten Visualisierungsnetzwerke weiß man nie,
auf welcher Seite man wirklich steht: Der Sehende wird
zum Gesehenen, während der Zielende zu dem wird, auf den
gezielt wird." Crandall nimmt an, dass in dem
Körper-Maschine-Bild Komplex eine neue Sexualität
residiert; daher das Bild des Soldat-Manns im Ausdruck
"fingering the trigger" - "den Abzug befingern".
Dieses Werk verhilft uns dazu, das zu sehen, was das
schnelle Geld und der Pluralismus der Clinton-Jahre
verborgen hielten: die Umrisse einer Sozialpathologie.
Wie alles, was mit dem Militär zu tun hat, hat sie einen
autoritären Beigeschmack. Aber sie produziert nicht das
gedankenlose, stereotype Verhalten, wie wir es mit dem
Faschismus der 30er Jahre verbinden (oder heute mit Le
Pen). Was Crandall beschreibt, ist ein extrem
intelligenter Prozess, der das mobilisierte Individuum
erfolgreich an ein soziales Ganzes bindet - und zwar
eben dadurch, dass er individualisiert - durch Tracking,
Individualisieren, Hervorlocken von Bedürfnissen,
Kanalisieren von Visionen und Ausdruckskraft. Der neue
Faschismus deckt eine komplexe, dynamische Ordnung für
subjektive Differenz, perspektivische Analyse,
jouissance/Genuss, sogar schizophrene Ekstase
auf. Er integriert den vernetzten Individualismus.
Die Geister in der Maschine
Arthur Kroker hatte eine Vorahnung dieser
Entwicklungen. Vor beinahe einem Jahrzehnt schrieben er
und Weinstein über den "liberalen Faschismus" der
"virtuellen Klasse": Eine technologische Elite,
getrieben von habgierigem Individualismus, deren
Interessen auf der Seite des Finanzestablishments, des
Militärstaats und der Konzerne liegen. Aber wie alle
Neosituationisten in Baudrillards Kielwasser ist auch
Kroker besessen vom "Recline of the West, dem
"Zurücklehnen des Westens" und von der hypnotischen
Macht des digitalisierten Bildes: "Die virtuelle Klasse
ist von Möchtegern-Austronauten bevölkert, die es nie
bis zum Mond geschafft haben", heißt es in einer Passage
aus Datenmüll. "Eine Kritik an diesem neuen
Apolloprojekt für die Körpertelematik wird von ihnen
nicht ohne weiteres akzeptiert."
Dies war 1994, als Krokers Text geschrieben wurde,
zweifellos richtig. Aber die massenhafte Verbreitung des
Zugangs zum Internet, vorangetrieben durch den Bedarf
des globalisierten Managements und allerorten bejubelt
als Katalysator technologischer Entwicklung, brachte die
Öffnung des virtuellen Raums für politische Kritik und
soziale Bewegungen mit sich. Am Ende des Jahrtausends
begannen ganz normale BürgerInnen, den vorher
ausschließlich den Eliten vorbehaltenen transnationalen
Raum zu entdecken. Eine der wichtigsten Bestrebungen
seit den späten 90er Jahren war es gewesen, die neuen
Herrschaftsmodi zu entschlüsseln, um die weltweite
Arbeitsteilung über den spektakulären Fluss der Bilder
(und Finanzinformationen) hinaus zu erkennen. Ein
weiterer, vielleicht der Allgemeinheit weniger
zugänglicher, aber für die 1999 in Seattle sichtbar
gewordenen Kämpfe entscheidender Versuch war die
Schaffung einer Poesie des Widerstands: eines virtuellen
Klassenkampfs neben dem verkörperten Klassenkampf, der
niemals ganz verschwunden war.
Man denke an die AAA, gegründet 1995 mit einer
fünfjährigen Mission: der Etablierung eines
planetarischen Netzwerks zur Beendigung des Monopols der
Konzerne, Regierungen und des Militärs über
Weltraumreisen. Die Association of Autonomous Astronauts
ist eine Art multipler Name, eine frei erfundene
Identität. "Vergesst den Mond: Reclaim the Stars",
proklamierten sie am 18. Juni 1999 während des "Carnival
against Capital". Es ging nicht darum, eine
Künstlergruppe zu gründen, sondern eine soziale Bewegung
- ein kollektives Phantom, das im globalen Maßstab
agierte. "Anders als ein auf die Kunstpraxis
beschränkter multipler Name operiert ein kollektives
Phantom im breiteren Kontext der Populärkultur, und wird
als Instrument des Klassenkampfs eingesetzt", sagt ein
Astronaut der Süd-Londoner AAA in einem Text mit dem
Titel "Resisting Zombie Culture." [6]
Ein Aspekt des Projektes war die infrastrukturelle
Vermessung der Satellitenhardware, die das
Kommunikationsnetzwerk der Welt verbindet. Ein weiterer
Aspekt war, was Konrad Becker "e-scape" nennt: Die Tore
der Zukunft zu knacken bedeutet die Beherrschung
multidimensionaler Landkarten, um neue Ausgänge und
"Ports" im Hyperspace zu öffnen; dazu braucht man Pässe,
die Reisen über die normative globale Realität hinaus in
parallele Kulturen und unsichtbare Nationen ermöglichen;
Versorgungslager für Nomaden auf den Wegen der
revolutionären Praxis ziellosen Fluges". Ricardo Balli
gibt einen weiteren Hinweis darauf, was dieses
galaktische Phantom tun könnte: "Wir haben kein
Interesse daran, in den Weltraum zu gehen, um
VorreiterInnen einer kommenden Revolution zu sein: Die
AAA beabsichtigt, einen Science Fiction der Gegenwart zu
errichten, der vor allem ein Instrument der
Konfliktualität und des radikalen Antagonismus sein
kann" [7]
Diese Ideen klingen phantastisch, aber der Einsatz
ist echt: ein politisches Subjekt innerhalb der
virtuellen Klasse zu imaginieren, innerhalb eben
jener Ökonomie der Kulturproduktion und des
intellektuellen Eigentums, die die Poesie des
Widerstands gelähmt hatte. Man denke an Luther Blissett,
einen obskuren jamaikanischen Fußballspieler, der von
Großbritannien nach Italien verkauft wurde. Fußballstar
wurde er zwar keiner, aber immerhin eine wuchernde
Signatur, der "Autor" eines Buches mit dem Titel Mind
Invaders: Come fottere i media. Hier, zwischen den
Fabeln von Ray Johnson und Mail Art, nimmt sich Blissett
seine Zeit für ein wenig polit-ästhetische Theorie: "Ich
könnte einfach sagen, der multiple Name ist ein Schild
gegen den Versuch der etablierten Macht, ihren Feind zu
identifizieren und individualisieren, eine Waffe in den
Händen derer, die Marx ironisch "die schlechtere Hälfte"
der Gesellschaft nannte. In Spartacus von Stanley
Kubrick erklären sich alle bezwungenen und von Crassus
gefangengenommenen Sklaven zu Spartakus, so wie alle
Zapatisten Marcos sind, und ich bin alle von uns Luther
Blissetts. Aber ich werde das nicht einfach so sagen,
denn der kollektive Name hat auch eine fundamentale
Wertigkeit oder Valenz insofern, als er auf die
Konstruktion eines offenen Mythos abzielt, elastisch und
als Netzwerk redefinierbar..." [8]
Der "offene Mythos" des Luther Blissett ist ein Spiel
mit persönlichen Identitäten, wie der dreiseitige
Fußball, den man in der AAA spielt: eine Möglichkeit,
die sozialen Regeln so zu verändern, dass eine Gruppe
sich simultan in mehrere Richtungen bewegen kann. Diese
"fundamentale Valenz" ist ein wichtiger Aspekt in der
Frühgeschichte der Gegen-Globalisierungsbewegung. Man
denke nur daran, wie sich Namen wie Ya Basta, Reclaim
the Streets oder "kein mensch ist illegal" in den
sozialen Netzwerken dieser Welt ausgebreitet haben. Man
sollte diese Namen nicht als Kategorien oder
Identifizierungsmerkmale sehen, sondern als
Katalysatoren, Ausgangspunkte, wie die weißen Overalls
(tute bianche), die ursprünglich im Nordosten
Italiens getragen wurden: "Die Tute Bianche sind keine
Bewegung, sie sind ein Instrument, das in einer
breiteren Bewegung (den Sozialzentren) ersonnen und
einer noch breiteren Bewegung (der globalen Bewegung)
zur Verfügung gestellt wurde," schreibt Wu Ming 1 in der
französischen Zeitschrift Multitudes (Nr.7).
Dieses "Instrument" wurde 1994 erfunden, als Formentini,
Bürgermeister von Mailand und Mitglied der Lega Nord,
die Räumung eines besetzten Zentrums anordnete und
bekanntgab: "Von nun an werden HausbesetzerInnen nichts
weiter als in der Stadt umherirrende Gespenster sein!"
Aber dann tauchten die weißen Gespenster in ganzen
Schwärmen bei der nächsten Demonstration auf. Und so
entstand eine neue Möglichkeit zur kollektiven Aktion:
"Es steht allen frei, eine tuta biancha zu
tragen, solange sie nur den 'Stil' respektieren, selbst
wenn sie die Ausdrucksweisen verändern: Pragmatische
Verweigerung der Dichotomie von Gewalt und
Gewaltlosigkeit, Bezug auf den Zapatismus; Bruch mit der
Erfahrung des 20. Jahrhunderts, begeisterte Annahme des
symbolischen Terrains der Konfrontation."
Doch dann geschah etwas Seltsames, erklärt Wu Ming in
einem anderen Text: "Manche Leute stellten dem weißen
Overall rhetorisch den blauen Overall gegenüber, und
ersterer wurde als Metapher für die postfordistische
Arbeitskraft gesehen - flexibel, `prekär´,
ZeitarbeiterInnen, denen die Bosse den Genuss ihrer
Rechte und der gewerkschaftlichen Vertretung entziehen."
[9]
Zwischen Politik, Klassenunsicherheit und bloßem
Wortspiel kamen die Tute Bianche voll in Gang. Die
Technik der "geschützten direkten Aktion" erlaubte den
irrwitzig gepolsterten Demonstranten, die Schläge der
Polizei auszuhalten - eine Möglichkeit, nicht nur auf
die Medienbildschirme vorzudringen, sondern vor allem in
die Gedanken hunderttausender anderer Leute. Im Juli
2001 versammelten sie sich in Genua, um eine echte
politische Debatte in einem Land zu eröffnen, das sich
in einen neofaschistischen Konsens verbissen hatte.
Ein weiteres Beispiel für eine aus dem Verwirrspiel
der Identitäten geschaffene Wirkung sind die Yes Men mit
ihren kameen- oder chamäleonartigen Auftritten als
Repräsentanten der Welthandelsorganisation. Wir reden
hier über zwei Künstler, deren echte Namen unschwer zu
finden sind. Aber die sprachliche Ungewissheit ist
mindestens ebenso interessant. "Ja" zu sagen zur
neoliberalen Ideologie kann umwerfend satirisch sein,
wenn zum Beispiel der selbsternannte WHO-Repräsentant
"Hank Hardy Unruh" die logische Fiktion des Employee
Visualization Appendage
(Mitarbeitervisualisierungsfortsatz) zur Schau stellt:
ein telematisches Arbeiter-Überwachungsgerät in Form
eines meterlangen goldenen Phallus. Bis jetzt hat sich
noch niemand eine bessere Karikatur der flexiblen
Persönlichkeit ausgedacht. Aber welche Art von Satire
ist am Werk, wenn "kein mensch ist illegal" die
neoliberale Ideologie ernstnimmt und alle Grenzen dieser
Welt zu offenen Grenzen deklariert, und zwar für alle?
Wie die feuerfarbenen Masken, die in Quebec City von
Tausenden getragen wurden, haben die heutigen vernetzten
Proteste zwei Gesichter: Das Lachen der offenen
Kommunikation, oder die Gewaltsamkeit eines geknebelten
Mundes hinter einem Maschendrahtzaun. Beide zusammen
machen die Wahrheit der gegenwärtigen politischen
Konfrontation aus.
Stimme und Exit
Zweifellos verbleiben Millionen der "flexiblen
Arbeiter" dieser Welt weitgehend geknebelt, stumm, ohne
Stimme und ohne Hoffnung auf Entkommen. Aber mit der
Zunahme der Internetnutzung und seit sich viele Leute
seine kommunikative Macht im Bereich der Organisation
als auch der Subversion angeeignet haben, ereignete sich
eine Metamorphose im "transnationalen öffentlichen
Raum", der bislang nur Konzernen und ihren Regierungen
offenstand. Die elektronische e-scape - eine neue
Form der Exitstrategie, ein Exodus aus dem nationalen
Raum - war eine Vorbedingung für den Zugang zu einer
politischen Stimme, weit davon entfernt, ihr Gegenteil
zu sein. [10] In diesem Deleuze´schen Sinne wird Dissens
in den späten 90er Jahren virtuell: Virtualität
als Latenz, als nicht-manifeste Realität, als
potentielle Fluchtlinie hin zu neuen
Konfrontationsräumen.
In diesem Sinne kann die virtuelle Klasse - oder die
"immateriellen Arbeiter" - ich habe es immer vorgezogen,
sie "Netzwerker" zu nennen - nicht den Rest der
Weltbevölkerung vertreten.
Wenn das Individuum, der angebliche Träger von
Menschenrechten, zunehmend zum Ziel technischer und
ideologischer Manipulationen wird, gibt es kein
universelles Subjekt zu repräsentieren. Aber eine aktive
Nichtunterscheidung von Identität beginnt sich
auszubreiten, gleich einem neuen Ausgangspunkt, und die
künstlerische Erfahrung der multiplen Namen verweist auf
einen der möglichen Wege zu einer Erneuerung kollektiver
Autonomie. In einem kürzlich erschienenen Text
lokalisiert der italienische Philosoph Paolo Virno das
Universale in einer vor-individuellen Ästhetik
und linguistischen Erfahrung, in der Un-Persönlichkeit
der Wahrnehmung und der zirkulierenden Sprache. Die
chaotische Zwietracht des öffentlichen Raumes wird so
zur Landschaft nicht eines defensiven Individualismus,
sondern entstehender Pfade in Richtung einer
Individuation: "Weit davon entfernt zu
regredieren, wird die Singularität geläutert und
erreicht ihren Höhepunkt im gemeinsamen Handeln, in der
Pluralität der Stimmen, kurz im öffentlichen Raum". [11]
Die Konflikte, die in den Universitäten der 60er
Jahre ihren Anfang nahmen, reichen nun in den globalen
Wissensraum hinein, dessen Charakter als öffentlicher
Raum intensiv diskutiert wird. In welchem Ausmaß werden
diese Netzwerke einen Raum der Kooperation bilden, und
in welchem Ausmaß werden sie ein Raum der intensivierten
Kontrolle sein? Wenn neue politische Stimmen einen
Ausweg aus der flexiblen Persönlichkeit und eine
Verweigerung des liberalen Faschismus anzeigen, dann
werden die wilden Spekulationen der späten 90er Jahre
nicht vergeblich gewesen sein - was auch immer die
multiplen Namen der InvestorInnen sein mögen.
Dieser Text wurde ursprünglich in der
Zeitschrift Mute veröffentlicht. Übersetzung:
Marion Hamm
[1] Zur eng verflochtenen Beziehung zwischen
rechtlichen und technischen Aspekten des Internet siehe
Lawrence Lessig, "The Internet Under Siege," <www.foreignpolicy.com/issue_novdec_2001/lessig.html>. [2] Zitiert aus Theodor Adorno u. a., The
Authoritarian Personality, (New York: Harper, 1950). Für
eine tiefergreifende Untersuchung der Theorien zum
Autoritarismus und ihrer dialektischen Umkehrung in der
Gegenwart siehe mein Text über "The Flexible
Personality", <http://www.noemalab.com/sections/ideas/ideasarticles/holmespersonality.html>. [3] Der europäische Kolporteur von The Crisis
of Democracy war the französische Soziologe Michel
Crozier, Autor eines wichtigen Buchs mit dem Titel La
société bloquée (Die blockierte Gesellschaft). Der
amerikanische Kolporteur, Samuel Huntington, hat seitdem
ununterbrochen seine Ansichten verbreitet. [4] Siehe Luc Boltanski und Eve Chiapello, Le
Nouvel esprit du capitalisme (Paris: Gallimard,
1999). [5] Zum Werk von Jordan Crandall siehe sein
Buch Drive: projects and writings 1992-2000 (Cantz
Verlag/ZKM, 2002), und seine Website, <http://http://jordancrandall.com>. [6] Geschrieben unter dem Namen Boris Karloff,
<www.uncarved.demon.co.uk/turb/articles/karloff.html>.
[7] Die beiden Zitate sind einer französischen
Anthologie über die AAA entnommen, hg. von Ewen
Chardronnet: Refuser la gravité (Nîmes: L'éclat, 2001);
online unter <http://www.lyber-eclat.net/>. [8] Luther Blissett, Mind Invaders, Come
fottere i media: manuale di guerriglia e sabotaggio
culturale, Kap. 1, "Ray Johnson e Reggie Dunlop tra i
Tamariani," <www.lutherblissett.net/archive/215-02_it.html>
(Bemerkung: die "Übersetzungen" dieses Texts auf der
Website sind unvollständig und sehr frei; das
italienische Buch ist nicht dasselbe wie das von Stewart
Home unter dem gleichen Titel herausgegebene). [9] Wu Ming I (alias Roberto Bui), "Tute
Bianche: The Practical Side of Myth Making," <www.wumingfoundation.com/english/giap/giapdigest11.html>. [10] Der Gegensatz zwischen den Funktionen von
"Exit" und "Stimme" in sozialen Konflikten wurde von
Alfred O. Hirschman in einem Buch theoretisiert, auf das
sich italienische Theoretiker häufig beziehen: Exit,
Voice, and Loyalty: Responses to Decline in Firms,
Organizations, and States (Cambridge, Mass.: Harvard
University Press, 1970). [11] In diesem Sinne liegen die "Multitudes"
noch vor uns, anders als die von Hobbes beschriebene
vorpolitische Multitude entstehen sie durch Austausch
und Handlungen. Zitiert aus Paolo Virno, "Multitudes et
principe d'individuation," in Multitudes
Nr.7.
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