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NETZKUNDE 

"Wir sind so was wie eine Bank"
Frank Guerrero von "Rtmark" im Interview

VON ANJA MAURUSCHAT  

Frank Guerrero von "Rtmark" spricht im Zündfunk-Interview über Etoy und andere Netz-Kampagnen.

Guerrero: "Wir haben damals geholfen, einen großen Haufen an Aktivistengruppen für Etoy zu koordinieren. Dafür haben wir erst mal eine Homepage eingerichtet, die dazu aufrief, an einem Spiel teilzunehmen, dass das Dotcom-Unternehmen Etoys zerstören sollte. Diese Spiel hatte viele unterschiedliche kleine Module und diese Module umfassten alles von Briefeschreiben, als klassische Aktivistenstrategie, über Software entwickeln, mit der man die Server von E-Toys angreifen konnte, bis zu psychologischen Kampagnen gegen E-Toys -Angestellte.

Es ging darum, den Aktienwert von der E-Toys-Dotcom von acht Milliarden runter auf Null zu bringen. Aber auch wenn wir letztlich Etoys besiegt haben: Trotzdem hatte der Erfolg letztlich einen bitteren Beigeschmack, denn die Aktivistengruppe löste sich danach ziemlich schnell auf."

Zündfunk: "Ihr bietet heute ja immer noch Aktivisten Unterstützung in der unterschiedlichsten Form an. Wie funktioniert das Rtmark-System?"

Guerrero: "Wir sind so was wie eine Bank. Wir bringen Leute mit Ideen mit anderen Leuten zusammen, die Geld oder Ressourcen haben. Mit den Fonds wollen wir widerspiegeln, was in der Finanzwelt geschieht. So wie es Aktien und Aktienfonds gibt, die für Investoren interessant sind, haben wir beschlossen, unsere Aktionen ebenfalls in Fonds aufzuteilen. Das ganze rtmark-System ist also eine Parodie oder Satrie des echten Finanzsystems. Zur Zeit haben wir beispielsweise auch einen sogenannten Kriegsfond."

Zündfunk: Was gibt's denn an Interessanten Projekten?"

Guerrero: "Da gibt's einige interessante Projekte. Zum Beispiel marchtowar.com, eine Homepage, die wir auf unserer Seite featuren, und auf der man für fünf Dollar Einsatz wetten kann, wann der Krieg letztendlich beginnt. Der Ertrag dieser Einsätze soll dann den Bombenopfern zu Gute kommen. Zugegeben. das ist eine ziemlich zynische Parodie.

Ein anderes großartiges Projekt, mit dem wir leider nichts zu tun haben, ist das Waffeninspektoren-Team, dass gegründet wurde, um die USA nach Massenvernichtungswaffen zu durchsuchen. Sie touren gerade durch die USA und versuchen Militärbasen zu inspizieren. Das finden wir wirklich großartig. Und wenn irgendwer irgendwelche originellen Ideen für kreative Projekte hat, dann könnt ihr die uns natürlich mailen oder uns um Unterstützung bitten. Aber Hauptsache, ihr verwirklicht sie irgendwie. Schließlich müssen wir alle so gut wie wir können gegen diesen Wahnsinn protestieren."

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INTERVIEW mit der Amsterdamer Bürgerrechtlerin Eveline Lubbers

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TEIL 1: Neue Protestformen

INTERVIEW mit der Amsterdamer Bürgerrechtlerin Eveline Lubbers

ÜBERSICHT zu unserer Sendereihe "Freiheit, Gleichheit, Geschwindigkeit"

 

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[ 18.03.2003 - TU]

 
   

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