(09.06.1999) Alle Mühe war umsonst: Vor Wochen schon berichteten wir über den Versuch des US-Präsidentschaftskandidaten George
W. Bush, der mittlerweile über 200 Domainnamen reserviert haben soll, um Sites mit kritischen
Informationen zu unterbinden.
Doch diese umsichtige Maßnahme wird jetzt zunichte gemacht, denn trotz aller Vorsicht hat
sich eine Parodie-Site unter gwbush.com
entwickelt und Bushs Wahlkampfberater tun ihr Bestes, um diese Site publik zu machen.
Vor wenigen Wochen noch besuchten nur eine Handvoll Menschen die Parodie-Site, die sich vor
allem mit dem Wahlkampfthema Thema "Kriminalität" beschäftigt und dabei die
offizielle Bush-Site karikiert.
Der konservative Politiker vertritt hierbei eine Strategie der erbarmungslosen
Verbrechensbekämpfung.
Doch bei der Behandlung des Parodie-Angebotes machten Bush und sein Team einige Schnitzer,
die man sich im Zusammenhang mit der (Wahlkampf-) PR im Internet nicht erlauben darf:
Zunächst wurde öffentliche Klage gegen den Betreiber erhoben und schließlich meinte Bush
in einem Interview, daß die Freiheit auch "ihre Grenzen haben müsse".
Nun zählt das Angebot täglich eine Vielzahl von Besuchern und die Aussage Bushs wird von
einigen sogar so interpretiert, daß er das Internet verbieten wolle.
Dabei hat Bob Dole ihm bei der Kampagne 1996 schon vorgemacht, wie man mit solchen
Angeboten umgehen muß: Man ignoriert sie einfach und sie bleiben unbekannt. wb
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