Die Atombombe im japanischen Film Dargestellt am Beispiel des Films "Rhapsodie im August von Kurosawa Akira" von Barbara Geschwinde 5 Zum Vergleich: Der Film "Schwarzer Regen" von Imamura Shôhei nach dem gleichnamigen Roman des Schriftstellers Ibuse Masuji An dieser Stelle muß bereits darauf aufmerksam gemacht werden, daß aufgrund des vorgegebenen Rahmens der Arbeit, dieser Film nicht so detailliert analysiert werden kann, wie "Rhapsodie im August". Darüberhinaus soll "Schwarzer Regen" eher zur Kontrastierung und zur Hervorhebung der Unterschiede zwischen beiden Filmen dienen, womit die Notwendigkeit zu einer ausführlichen Analyse auch nicht unbedingt als zwingend erachtet wurde. 5.1 Der Autor Ibuse Masuji [Zurück zum Inhaltsverzeichnis] Am 15. Februar 1898 wird Ibuse Masuji in der Präfektur Hiroshima als zweiter Sohn eines ehemals wohlhabenden Grundbesitzers geboren. Im Jahr 1923 verläßt er, ohne sein Romanistikstudium mit Examen abgeschlossen zu haben, die Hochschule und befaßt sich intensiv mit japanischer und europäischer Malerei, da er Maler werden möchte. Die Malerei schärft zwar seine Beobachtungsgabe, aber er beschließt danach, Schriftsteller zu werden. Lange Zeit kann er nur in kleinen Zeitschriften publizieren und lebt in bitterer Armut. 1923 debütiert er mit seiner Kurzgeschichte "Yûhei" (Eingesperrt), deren 1929 erscheinende überarbeitete Fassung "Sanshôuo" (Der Salamander) ihn bekannt macht.(206) Bereits 1952 dienen zwei seiner Novellen als Vorlage für den Film "Honjitsu kyûshin" (Heute keine Sprechstunde), in dem Shibuya Minoru Regie führt. Seine aus Fiktion, Bericht und Essay gemischte Prosa zeichnet sich dadurch aus, daß er sich völlig unpathetisch für den Menschen und gegen Krieg und Gewalt einsetzt. Ibuse selbst hat Kriegserfahrungen gesammelt, da er von November 1941 bis November 1942 in Singapur zum Wehrdienst eingezogen ist.(207) Neben vielen weiteren Werken erlangt sein 1965/66 geschriebener und mit dem Noma-Preis ausgezeichneter Roman "Kuroi ame" (Schwarzer Regen) Weltruhm. Dieser Roman, der das Leiden von Hiroshima realistisch darstellt, wird in elf Sprachen übersetzt und 1989 von Imamura Shôhei verfilmt. 1966 erhält Ibuse den Kultur-Orden des Kultusministers. Für seinen Essayband "Waseda no mori" (Der Wald von Waseda) wird er 1971 mit dem Yomiuri- Literaturpreis ausgezeichnet. Am 10.7.1993 stirbt Ibuse Masuji im Alter von 95 Jahren in Tôkyô.(208) 5.2 Der Regisseur Imamura Shôhei [Zurück zum Inhaltsverzeichnis] Imamura Shôhei wird am 15.9.1926 als Sohn eines Arztes in Tôkyô geboren. Er besucht alle Eliteschulen, die ihm einen Eintritt in die Universität Tôkyô und eine anschließende bequeme Karriere in der Regierung oder Industrie ermöglicht hätten. Aber dadurch, daß sein Bruder Schauspieler ist und er sich selbst in der Welt des Theaters wohler fühlt, verzichtet er auf eine geradlinige Karriere. Um nicht zum Kriegsdienst eingezogen zu werden, besucht Imamura eine technische Schule in Tôkyô, in der er bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges bleibt. Nach dem Krieg nimmt er ein Studium der europäischen Geschichte an der Waseda Universität in Tôkyô auf. Noch während er dort eingeschrieben ist, beginnt er Theaterstücke zu schreiben. Dennoch bleibt er nicht beim Theater, sondern sucht sich 1951 eine Anstellung bei der Filmgesellschaft Shôchiku. Er wird dort als Produktionsasistent zuerst Ozu Yasujirô bei dessen Dreharbeiten zu "Bakushû" (Weizenherbst) unterstellt. Da Imamura jedoch die Arbeitsweise von Ozu ablehnt verläßt er Shôchiku und wechselt im Jahr 1954 zu Nikkatsu - Japans ältester Filmproduktionsgesellschaft. Im Gegensatz zur Strenge eines Ozu-Films spiegelt Imamuras Schaffen seine Affinität zum modernen experimentellen Theater wider. Er will so realistisch wie möglich abbilden und aufrüttelnde Filme machen. Er gibt dem Drehen an Originalschauplätzen und der Verwendung von Originaltönen den Vorzug gegenüber dem Aufnehmen und Nach-Synchronisieren im Studio. So sind viele seiner Filme in düsteren oder abgelegenen Ecken Japans entstanden, beispielsweise im Rotlichtbezirk in Yokosuka, wo die amerikanischen Marinesoldaten stationiert sind, oder in Okinawa, wo ein besonderer Dialekt gesprochen wird und die Menschen provinzieller sind als in Tôkyô. Seit 1975 ist Imamura Shôhei der Präsident der "Yokohama Hôsô Eiga Senmon Gakkô", einer Schule für Fernsehen und Film in Yokohama, an der er auch selbst ausbildet.(209) 5.3 Themen und Adaptationen des Regisseurs [Zurück zum Inhaltsverzeichnis] Seit 1958 ist Imamura Regisseur. Er debütiert mit seinem Film "Nusumareta Yokujô" (Geraubtes Begehren), ein Film, dessen Titel nicht zu entnehmen ist, daß er von einer reisenden Schauspielertruppe handelt. Somit ist das Thema seines Erstlingswerkes quasi eine Hommage an seine persönliche Leidenschaft, das Theater. Danach entwickelt Imamura eine Vorliebe für Komödien. 1959 läßt er sich darauf ein, einen Auftragsfilm für Nikkatsu zu drehen, der auch prompt mit einem Preis des Kultusministeriums ausgezeichnet wird. Anschließend lehnt er es ab, weitere gefällige, humane Filme zu produzieren. In zahlreichen Filmen widmet sich Imamura der Frage nach der Sexualität als Ursprung der menschlichen, insbesondere der weiblichen, Vitalität. 1983 wird er für seinen Film "Narayamabushi-kô" (Die Ballade von Narayama), in der es sich ebenfalls um diese Fragestellung dreht, in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Ein weiteres Thema, das immer wieder - teilweise nur am Rande oder als Rahmen der Handlung - auftaucht ist der Zweite Weltkrieg. So ist beispielsweise die Handlung des 1963 entstandenen Films "Nippon Konchû-ki" (Das Insektenweib) im ländlichen Leben im Krieg und im Nachkriegswiederaufbau in der Stadt angesiedelt. Der Film "Nippon Sengo Shi: Madame Omboro no Seikatsu" (Die Geschichte Nachkriegsjapans wie sie von einer Bardame erzählt wird) aus dem Jahr 1970 spielt im amerikanischen Marinestützpunkt Yokosuka. Auch der Film "Karayuki-san" (Karayuki-san oder: Die Entstehung einer Prostituierten) dokumentiert das Leben junger Mädchen aus Kyûshû, die im Krieg als Prostituierte für die japanischen Soldaten nach Südostasien geschickt wurden und von dort niemals zurückkehrten. Aber selbstverständlich ist der Film, der sich am intensivsten mit dem Krieg auseinandersetzt, sein Film "Schwarzer Regen" aus dem Jahr 1989, der im folgenden besprochen wird. 5.4 Handlungsstruktur und Erzähltechnik in Film und Buch [Zurück zum Inhaltsverzeichnis] 5.4.1 Handlungsverlauf des Films Die Handlung des Films "Schwarzer Regen" setzt am 6. August 1945 ein: Einige Personen, die sich auf der Transportfläche eines Kleinlastwagens befördern lassen, kommen an einem Landhaus an, in dem sie an einer Teezeremonie teilnehmen. Vom Innern des Hauses aus beobachten sie, wie etwas nicht genauer Identifizierbares vom Himmel herabfällt. Zeitgleich geht ein Mann, Herr Shizuma Shigematsu, zur Arbeit. Um dreizehn Minuten nach acht Uhr befindet sich Herr Shizuma in der Bahn. Es ereignet sich eine Explosion, eine Uhr zerschmettert und die Passagiere des Zuges werden von einer riesiegen Druckwelle aus den Fenstern geschleudert. Gleichzeitig verfolgt die Gruppe der Teetrinkenden, wie sich in der Ferne ein Atompilz bildet. Bei einer anschließenden Bootsfahrt einiger Personen der Teegesellschaft ist sichtbar, daß viele Teile von zerstörten Gegenständen im Wasser schwimmen. Plötzlich beginnt der schwarze Regen zu fallen, den eine junge Frau, Yasuko, ins Gesicht bekommt. Später wird das Ausmaß der Schäden offensichtlich: Inmitten eines Meeres von brennenden Häusern sitzen Herr und Frau Shizuma in den Trümmern ihres Hauses, in dem schließlich auch die völlig mit schwarzen Spritzern überzogene Yasuko ankommt. Die drei brechen auf und durchqueren die brennende Stadt, wobei sie mitansehen müssen, wie verbrannte Menschen einander nicht wiedererkennen. Sowohl das Elend an sich als auch das Entsetzen der drei Flüchtigen, ist nicht zu übersehen. Der Schauplatz und die Zeit wechseln: Im Mai 1950 in Fukuyama, in der Präfektur Hiroshima, verlassen Herr Shizuma und Yasuko das Haus eines Arztes mit einem Gesundheitszeugnis, das Yasuko absolute Gesundheit und Heiratsfähigkeit bescheinigt. Auf dem Heimweg sehen die beiden einen Ankündigungswagen, der durch die Straßen fährt und die Bürger dazu auffordert, den Stockholmer Appell zu unterzeichnen und Widerstand gegen Atomwaffen zu leisten. Am Bahnhof trifft Herr Shizuma einen alten Bekannten, bei dem die sogenannte Strahlenkrankheit(210) ausgebrochen ist. Das Alltagsleben im Dorf Kobatake, in dem Yasuko und die Shizumas wohnen, wird gezeigt: Herr Shizuma und zwei weitere Männer, die aufgrund ihrer Strahlenkrankheit nicht mehr körperlich arbeiten können, werden beim Angeln von einer Frau angegriffen, die behauptet, sie nutzten ihre Situation aus und führten ein schönes Leben. Daraus entsteht ein kurzer, aber heftiger Streit über das Vergessen des Atombombenabwurfs.(211) Eine weitere Episode stellt einen jungen Mann namens Yûichi vor, der beim Hören von Motorengeräusch die Kontrolle über sich selbst verliert, und sich vor einen Bus wirft. Ein junges "Revuegirl", die mit diesem Bus ankommt, besucht ihre Mutter, wobei die Themen Nachkriegsprostitution und Schwarz-markthandel zur Sprache kommen. Da der Versuch einen Ehemann für Yasuko zu finden gescheitert ist, beginnt Herr Shizuma mit der Abschrift ihres Tagebuches, als Beweis dafür, daß Yasuko bei der Explosion der Bombe nicht in Hiroshima war, und folglich auch nicht verstrahlt sein kann. Eine Rückblende zeigt die Stadt Hiroshima unmittelbar nach dem Atombombenabwurf. Noch einmal wird das Bild des Grauens gezeigt, das sich dem Ehepaar Shizuma und Yasuko geboten hat, als sie die Stadt durchquerten, um sich zur Arbeitsstätte von Herrn Shizuma zu flüchten. Nach der Ankunft bei der Fabrik in Furuichi beauftragt der Fabrikvorsteher Herrn Shizuma, bei den Beisetzungen von Firmenangehörigen die Sutren zu lesen. Am 15. August 1945 um zwölf Uhr mittags versammeln sich alle überlebenden Angestellten der Fabrik, um gemeinsam die Rundfunkansprache des Kaisers, in der er die Kapitulation Japans verkündet, zu hören. Herr Shizuma geht unterdessen vor der Fabrik spazieren. Ein neuer Heiratskandidat für Yasuko taucht auf: Herr Aono ist eine "gute Partie" und liebt Yasuko, aber sie gesteht ihm, daß sie in den schwarzen Regen gekommen ist, womit auch diese Heiratsvermittlung scheitert. In den 19-Uhr-Nachrichten wird von einer Zuspitzung des Konfliktes in Korea, der möglicherweise zum Einsatz einer Wasserstoffbombe führen wird, berichtet. Yasuko erklärt, daß sie nicht zu heiraten beabsichtigt, sondern mit ihrer Tante und ihrem Onkel weiterhin zusammenleben möchte. Dennoch besuchen Herr Shizuma und Yasuko gemeinsam das Grab ihrer Mutter, da ein sogenanntes Medium, das die Reinkarnation von Yasukos verstorbener Mutter ist, diesen Besuch empfiehlt, damit Yasuko bald einen Mann bekommt. Während die beiden nach dem Besuch bei Verwandten übernachten, wird ihnen mitgeteilt, daß Frau Shizuma einen Schwächeanfall erlitten hat, und die beiden fahren zurück. Wieder in Kobatake schenkt Yûichi Yasuko eine selbst gemeißelte Steinskulptur. Die beiden freunden sich an und Yasuko schaut Yûichi in seinem Schuppen bei der Arbeit zu. Bei einem Besuch seines inzwischen erblindeten Angelfreundes Shôkichi unterhält sich Herr Shizuma mit ihm über die Frage: "Warum hat Amerika die Atombombe über Hiroshima abgeworfen?"(212) Währenddessen verschlechtert sich der Gesundheitszustand von Shigeko. Yasuko und Yûichi kommen einander weiter näher: Yasuko erzählt von den Erlebnissen am 6. August 1945 in Hiroshima und Yûichi erklärt, daß er die Erinnerung und die Angst vor den Panzern nicht los werde. Langsam wird deutlich, daß Yasuko nicht ganz gesund ist. Sie leidet an Appetitlosigkeit und beim abendlichen Bad behandelt sie selbst einen Abszeß. Während Frau Shizuma anfängt zu halluzinieren, besucht Yûichis Mutter Herrn Shizuma, um für ihren Sohn um die Hand Yasukos anzuhalten. Der Heirat wird schließlich zugestimmt. Dann verdichten sich weiter die Anzeichen dafür, daß Yasuko an der Strahlenkrankheit leidet. Frau Shizuma stirbt. Die Wiederholung der Nachricht von einem in den USA diskutierten Atombombeneinsatz in Korea veranlaßt Herrn Shizuma zu dem Kommentar, daß ein ungerechter Frieden immer noch besser sei als ein gerechter Krieg. Unterdessen hat sich auch Yasukos Gesundheitszustand so sehr verschlechtert, daß sie ins Krankenhaus gebracht werden muß. Die letzte Einstellung zeigt Herrn Shizuma, der in die Berge schaut und sagt: "Wenn jetzt ein Regenbogen über den Bergen auftaucht, dann geschieht ein Wunder."(213) 5.4.2 Der Roman "Kuroi ame" In Kobatake, einer kleinen Gemeinde etwa hundert Kilometer östlich von Hiroshima, sorgt sich Herr Shizuma Shigematsu um seine Nichte Yasuko, da er für sie noch keinen adäquaten Heiratskandidaten gefunden hat. Der Grund für seine Mißerfolge ist ein Gerücht nach dem sich Yasuko zum Zeitpunkt der Atombombenexplosion in Hiroshima aufgehalten haben soll. Nun wird vermutet, daß Yasuko ein Opfer der Strahlenkrankheit ist. Um dieses ungerechtfertigte Gerücht aus der Welt zu schaffen, läßt sich Yasuko von einem angesehenen Arzt untersuchen und ein Gesundheitszeugnis ausstellen. Als weiteren Gegenbeweis beschließt Shigematsu, die entscheidenden Passagen aus Yasukos Tagebuch ab dem 5. August 1945 abzuschreiben. Mit Hilfe dieser Tagebuchaufzeichnungen wird dem Leser ein Eindruck von den Erlebnissen und Ereignissen um den Atombombenabwurf vermittelt. "Hiroshima ist eine verbrannte Stadt, eine Stadt der Asche, eine Stadt des Todes, eine Stadt der Zerstörung. Die angehäuften Leichen sind stummer Pazifismus."(214) Bei Shigematsu selbst ist die Strahlenkrankheit bereits ausgebrochen. Da er dadurch keinen körperlichen Belastungen mehr standhalten kann, beginnt er mit seinen ebenfalls erkrankten Freunden Shôkichi und Asajirô Karpfen zu züchten, um sich nicht völlig nutzlos zu fühlen. Dennoch werden sie mit Neid und Mißgunst konfrontiert, und es wird ihnen vorgeworfen, sie schöben die Krankheit vor, um sich ein schönes Leben zu machen. "Die aus dem Hause Ikemoto haben schon vergessen, daß auf Hiroshima und Nagasaki die Atombomben niedergegangen sind. Alle vergessen es. Die Hölle jenes Tages haben sie vergessen, aber warum gibt es dann heute noch Versammlungen zum Gedenken an die Atombombe."(215) Shigematsus Frau Shigeko, die ebenfalls bei der Abschrift von Yasukos Tagebuch hilft, schlägt vor, die Stelle an der sie beschreibt, wie sie in den schwarzen Regen kam auszulassen, da inzwischen bekannt ist, wie schädlich er ist. "Schwarze Gewitterwolken rückten aus Richtung der Stadt heran und es fiel Regen, der so dick war wie der Strich eines Füllers. Obwohl es mitten im Sommer war, war es so kalt, daß ich zitterte."(216) Shigematsu beschließt, der Heiratsvermittlerin zum Vergleich die Abschrift seines eigenen Tagebuches vorzulegen. Shigematsu befand sich zum Zeitpunkt der Explosion in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit. Er war im Gesicht verwundet und hat seine Erlebnisse wesentlich differenzierter geschildert als Yasuko. "Zu jenem Zeitpunkt war mein Mund völlig ausgetrocknet. Ich bin fast verrückt geworden vor Durst. Aus dem Wasserhahn am Straßenrand ist nur kochendheißes Wasser herausgekommen."(217) Shigematsu hat sich außerdem zum Zeitpunkt der Detonation an einem anderen Ort aufgehalten und beschreibt seine Beobachtungen aus einer anderen Perspektive: "Als ich wieder aufstand, sah ich als erstes eine große, ungeheure Wolkensäule...Sie bewegte sich schwankend nach Osten und als ich den Schirm aufspannen wollte, wölbte sie sich nach Westen und dann wieder nach Osten. Gleichzeitig wandelte sich dieses pilzförmige Gebilde irgendwo von rot, lila, lapisblau und grün und strahlte ein grelles Licht ab. Es brodelte unaufhörlich von innen nach außen."(218) Nachdem ein weiterer Heiratsvermittlungsversuch für Yasuko scheitert, beschleunigt Shigematsu die Abschrift seines Tagebuches. Er beschreibt ausführlich und eindrucksvoll, wie er mit seiner Frau und Yasuko am 6. August das zerstörte Hiroshima durchquert hat. Am 30. Juni bekommt Yasuko per Eilbrief einen Heiratsantrag von Aono Gentarô. Durch die Fortsetzung seiner Tagebuchabschrift erfährt der Leser, daß Shigematsu für die Verstorbenen Angehörigen seiner Firma die Sutren bei den Beisetzungen lesen mußte, da kein Priester aufzutreiben war. Yasuko erzählt schließlich Gentarô, daß sie in den schwarzen Regen gekommen und deshalb möglicherweise verstrahlt ist. Kurz darauf wird deutlich, daß Yasukos Strahlenkrankheit bereits in einem fortgeschrittenen Stadium ist. Shigeko beschließt ein Tagebuch über den Verlauf von Yasukos Krankheit zu führen. Die Shizumas lesen, um sich wieder Mut zu machen, den Bericht eines Mannes, der wesentlich schwerer verletzt wurde und dennoch überlebte. Bei der Tagebuchabschrift gelangt Shigematsu zu der Stelle, als der Kaiser die Kapitulation verkündet. Der Krieg ist zu Ende. Yasukos Kampf gegen die Krankheit dauert jedoch an. Shigematsu hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben und sagt am Ende zu sich selbst: "Falls jetzt drüben in den Bergen ein Regenbogen auftaucht, dann wird ein Wunder geschehen."(219) 5.4.3 Die Figuren im Film Die zentrale Figur des Films, um die sich die ganze Handlung angelegt ist, ist Yasuko. Sie ist eine etwa 25jährige, unverheiratete und attraktive junge Frau, für die es einen adäquaten Heiratskandidaten zu suchen gilt. Die zweitwichtigste Figur ist ihr Onkel, Shizuma Shigematsu, der sich am intensivsten um die Heiratsvermittlung kümmert. Yasukos Tante und Shizumas Ehefrau, Shigeko, stellt die Vervollständigung der Familie dar und ist auch ein Spiegel des Geschehens. Mit der Familie wird abends der Stand der Hochzeitsverhandlungen diskutiert ebenso wie die politischen Ereignisse und die persönlichen Schicksale, die sich im Verwandten- und Nachbarschaftskreis ereignen. Eher im Hintergrund taucht die Großmutter der Familie auf. Sie tritt gelegentlich in Gesprächen mit Yasuko in Erscheinung. Ansonsten wird sie als eine etwas senile Greisin dargestellt. Allerdings leitet sie an einer zentralen Stelle des Films eine Wende ein: Die Großmutter ist diejenige, die Yasuko das Versprechen abnimmt, nicht zu heiraten. Auch wenn diesem Gespräch die absolute Verbindlichkeit fehlt, eröffnet es die Möglichkeit, daß gar keine zwingende Notwendigkeit für Yasuko besteht, heiraten zu müssen. Kôtarô, der ein Freund von Shigematsu und gleichzeitig Heiratsvermittler ist, wird durch seinen eigenen Tod - neben einigen anderen Figuren im Film - zu einem Symbol für den Tod, der durch die Spätfolgen der Strahlung eintritt. Weitere im Film auftauchende Figuren sind der Arzt und die Arzthelferin, die jedoch, namen- und persönlickeitslos, nur in in ihrer Funktion von Bedeutung sind. Ebenso taucht ein Postbeamter auf, der einen Job für Yasuko hat, den sie aber aufgrund der geplanten Heirat ausschlägt. Auch Bekannte von Shigematsu, die nicht mit Namen vorgestellt werden, bleiben nur dadurch in der Erinnerung haften, daß sie Verkörperungen der Strahlenkrankheit sind und durch die Schilderung ihrer Symptome und ihres Leidens etwas über die Krankheit vermitteln. Zu dieser Personengruppe gehören beispielsweise die Angelfreunde von Shigematsu. Die Frau, die später als Witwe Ikemoto vorgestellt wird, hat zuerst einmal die Funktion, im Streit die Vorurteile gegenüber Strahlenkranken sowie das Vergessen des Atombombenabwurfs zu thematisieren. Auch Fumiko, eine junge Frau, die als Revuegirl in einer nahegelegenen Stadt arbeitet und in Kobatake ihre Mutter besucht, dient dazu, Themen der Nachkriegszeit wie Prostitution und Schwarzmarkthandel zum Gegenstand der Diskussion zu machen. Alle die hier aufgeführten Personen tragen nicht direkt dazu bei, die Handlung voranzutreiben, sondern bringen den Folgen- und Facettenreichtum der im Film behandelten Atombombenproblematik zum Ausdruck. Bedeutend hingegen ist die Rolle, die ein junger Mann namens Yûichi spielt. Zuerst wird er beim Meißeln von Steinfiguren in seinem Arbeitsschuppen gezeigt. Dann wird der Zuschauer mit seinem anormalen Verhalten konfrontiert: Yûichi wirft sich vor einen ankommenden Bus. Im Verlauf des Films wird deutlich, daß dieses Verhalten aus einem Kriegstrauma resultiert. Seine Aufgabe im Krieg war Panzerabwehrkanonen auf herannahende Panzer zu werfen, so daß er beim Hören von Motorengeräusch noch immer die Nerven verliert. Später freunden sich Yasuko und Yûichi an, da sie durch ihr gemeinsames Schicksal Kriegsopfer zu sein, eine Vertrauensbasis haben. Schließlich wollen sie sogar heiraten. Vorher taucht jedoch ein vielversprechender potentieller Heiratskandidat, Herr Aono, auf. Dieser Heiratsplan wird jedoch vereitelt, da Yasuko ihm gesteht, daß sie am 6. August in den schwarzen Regen gekommen ist. Eine Erweiterung der Personenebene stellt die Figur eines Mediums dar, das den Glauben an übernatürliche Kräfte symbolisiert. Das Medium ist die Verkörperung des Geistes von Yasukos verstorbener Mutter Kiyoko. Die Erwähnung von Yasukos Vater, seiner neuen Ehefrau und ihrem gemeinsamen Sohn, dient dazu, abzugrenzen: Yasuko findet nicht mehr in der heilen Welt des glücklichen und unbeschwerten Familienlebens ihren Platz, sondern gehört zu den Atombombenopfern, mit denen sie zusammenlebt. In den Nebenrollen, vor allem in den Szenen, die vom 6. bis zum 15. August 1945 spielen, tauchen noch weitere Personen auf, die jedoch keine ausgeprägten Charaktere verkörpern, sondern austauschbar sind. 5.4.4 Die Charaktere des Romans Im Roman werden als erstes die drei Hauptpersonen der Erzählung vorgestellt: Shizuma Shigematsu, seine Nichte Takamaru Yasuko und Shizuma Shigeko, die Ehefrau und Tante. "Bereits seit einigen Jahren empfand Shizuma Shigematsu seine Nichte Yasuko als eine seelische Belastung... Der offensichtliche Grund dafür war, daß er für Yasuko noch keinen passenden Bräutigam gefunden hatte. Aber noch schwerwiegender war das Gerücht, daß Yasuko am Ende des Krieges in der Küche des Arbeitsdienstkorps in der Zweiten Mittelschule in Hiroshima gearbeitet hätte. Darum erzählten sich die Einwohner des mehr als 160 Kilometer östlich von Hiroshima liegenden Dorfes Kobatake, Yasuko sei ein Opfer der Strahlenkrankheit und Shigematsu und dessen Frau, versuchten die Sache zu vertuschen."(220) Die gesamte Handlung des Romans bezieht sich auf diese drei Personen. Die anderen im Verlauf der Erzählung auftretenden Figuren werden alle im Zusammenhang mit einer der drei Hauptpersonen dargestellt. Der Leser erhält keine unabhängigen Einzelportraits, sondern eine gefilterte Darstellung. Dennoch sind die Nebenpersonen hier zu erwähnen, da durch ihre Handlungen einige Geschehnisse initiiert werden. Da ist zuerst einmal Herr Fujita, der Geschäftsleiter der Firma, in der Yasuko und Herr Shizuma während des Krieges gearbeitet haben. Zudem ist die Firma der Ort, an den sich die drei unmittelbar nach dem Atombombenabwurf flüchten, und wo sich ein großer Teil der Nachkriegsereignisse abspielt. Dann taucht die streitlustige Witwe Ikemoto auf, während Herr Shizuma mit seinen Freunden Shôkichi und Asajirô am Fischteich angelt. Eine Geschäftsfrau, namens Takahashi begegnet Herrn Shizuma unmittelbar nach der Detonation der Bombe auf dem Bahnsteig. Kôtarô, ein Freund und Nachbar der Familie Shizuma, gibt Auskünfte zur Heiratsvermittlung von Yasuko. Als eine weitere sehr wichtige Person tritt Aono Gentarô auf. Er ist der Heiratskandidat in den viel Hoffnung gesetzt wird, da er großes Interesse an Yasuko zeigt und außerdem als passend zu Yasuko eingestuft wird. Eine weitere wichtige Figur, die jedoch nur mittelbar in Form von Tagebuchaufzeichnungen auftaucht, ist Iwatake Hiroshi. Er ist wichtig, weil seine Erlebnisse und Verletzungen durch die Bombe mit dem Krankheitsverlauf von Yasuko verglichen werden. Somit stehen die beiden in einer zwar nicht persönlichen, aber dennoch wichtigen Beziehung zueinander. 5.4.5 Handlungsstruktur in Film und Buch - eine Gegenüberstellung Der Film gliedert sich in fünfzehn Sequenzen und 43 Subsequenzen. Dem stehen im Roman 20 Kapitel und 54 Abschnitte gegenüber. Eine unmittelbare Gegenüberstellung einzelner Handlungssequenzen und Abschnitte ist im Falle des Vergleichs von "Schwarzer Regen" als Film und Buch nicht geeignet. In beiden Werken verlaufen die zwei Handlungsstränge parallel: Auf der einen Seite durch die Ereignisse, die sich in den Tagen vom 6. bis zum 15. August 1945 abspielen. Auf der anderen Seite durch die Gegenwartshandlung ab Mai 1950, die den Rahmen der Erzählung bildet. Hervorzuheben ist hingegen, welche Details und Ausschnitte adaptiert beziehungsweise nicht adaptiert wurden, und wo im Film neue Elemente hinzugefügt worden sind. Der Film stellt zuerst die Atombombenproblematik dar, wogegen der Roman als erstes Problem die Suche nach einem adäquaten Heiratskandidaten für Yasuko präsentiert. Somit ist der Auftakt ein ganz anderer. Im weiteren Verlauf des Films werden dezente Anspielungen des Buches ausgeführt und deutlicher dargestellt. So ist in der zweiten Sequenz des Films ein Ankündigungswagen zu sehen, der die Bürger Hiroshimas dazu auffordert, den Stockholmer Appell zu unterzeichnen. Ein derart aktueller politischer Bezug wird im Roman nicht hergestellt. Darüberhinaus wird in der siebten und vierzehnten Sequenz in den Abendnachrichten von der Zuspitzung der Lage in Korea berichtet, die zu einem Atombombeneinsatz hätte führen können. Im Roman dagegen wird die Gegenwart so subtil in die Handlung integriert, daß nur der wissende Leser die Anspielungen verstehen kann. So fällt die Krankheit Yasukos, die im Juni 1950 einsetzt, bewußt mit dem zum gleichen Zeitpunkt beginnenden Korea-Krieg zusammen.(221) Ein weiteres Handlungselement, das zusätzlich in den Film integriert wird, ist das Schicksal von Yûichi. Zuerst scheint sein Auftreten nur der Darstellung eines weiteren persönlichen Kriegsschicksals zu dienen. Im weiteren Verlauf des Films wird jedoch klar, daß die persönliche Beziehung, die zwischen ihm und Yasuko entsteht, eine weitere Schicksalsgemeinschaft darstellt und darüber hinaus Yasuko weiter in den Mittelpunkt des Geschehens rückt. Auch die Einfügung der wesentlich kürzeren Episode mit Fumiko, dem Revuegirl, das ihre Mutter in Kobatake besucht, dient der anschaulichen Erwähnung der Problemkreise Prostitution und Schwarzmarkthandel. Das Medium, die Verkörperung von Yasukos verstorbener Mutter Kiyoko, bringt eine zusätzliche Ebene der Mythologie in den Film. 5.4.6 Die Erzählperspektiven Im Roman Kuroi ame berichtet ein auktorialer Erzähler, das heißt eine außerhalb der dargestellten Welt stehende Figur, die als Mittelsmann der Geschichte einen Platz zwischen der fiktiven Welt des Romans, der Wirklichkeit des Autors und der des Lesers einnimmt, von den Ereignissen. "Er wird auch als allwissender Erzähler verstanden, weil er das zu Erzählende selbst anordnet, gleichzeitig Distanz zum Erzählten hält und damit Übersicht bewahrt, der über die Möglichkeit der Außenperspektive verfügt, also der Auswahl des zu Zeigenden und der "Festlegung der Raffungsintensitäten von einem Fluchtpunkt her, der außerhalb der Figuren und des erzählten Geschehens liegt", sowie über eine Innenperspektive, die über die Gefühle der Figuren, ihre Motive, Absichten und Reflexionen sowie über ihr Denken Auskunft geben kann."(222) Der auktoriale Erzähler steht Shizuma Shigematsu am nächsten, und berichtet quasi immer aus dessen Perspektive. 5.5 Die filmischen Mittel [Zurück zum Inhaltsverzeichnis] 5.5.1 Sprachinserts An zwei Stellen des Films wird mit Sprachinserts zur Lieferung von zusätzlichen Informationen gearbeitet. Die erste Einblendung "6. August 1945" ist direkt zu Beginn des Films zu sehen; die zweite "Fukuyama, Präfektur Hiroshima, Mai 1950" nach etwa 10 Minuten. Die Funktion dieser Sprachinserts ist die klassische: Durch Sprache kann im Film auch vermittelt werden, was sich nicht durch direktes Verweisen auf die reale Umgebung des Menschen zeigen läßt, was nicht visuell darstellbar ist.(223) Die Sprache, die ein symbolisches Zeichensystem ist, ist das differenzierteste Verständigungsmittel des Menschen.(224) Im Verlauf des Films spielt die Handlung immer abwechselnd in den Jahren 1945 oder 1950. Da der Zuschauer jedoch nach den anfänglich erhaltenen Informationen selbständig den Orten die entsprechende Zeit zuordnen kann, sind weitere Sprachinserts überflüssig. 5.5.2 Ausstattung und Kostüme Der Film "Schwarzer Regen" ist in schwarzweiß gedreht. Da 1989 der Farbfilm Standard ist, ist die Wahl von Schwarzweißmaterial ein bewußt eingesetztes Stilmittel. Bereits Ende der 30er Jahre hatte sich der Farbfilm endgültig durchgesetzt, so daß selbst zwischen 1945 und 1950, also zu der Zeit , in der der Film spielt, ein Farbfilm nicht ahistorisch gewesen wäre. Darüberhinaus wäre es ja durchaus denkbar gewesen, einen Film zu drehen, in dem sich der Farbfilm für die Gegenwart und der Schwarzweißfilm für die Vergangenheit abwechseln, so wie in dem Film "Nuit et Brouillard" (Nacht und Nebel) von Alain Resnais aus dem Jahr 1956, der eine Bilanz des Schreckens der Konzentrationslager zieht. Ein reiner Schwarzweißfilm evoziert immer die Assoziation von etwas Altem und Historischen. Er wirkt zurückhaltend und es wird ihm schnell ein dokumentarischer Charakter zugesprochen. Ein aktuelles Beispiel, das diese Erfahrung belegt, ist der 1993 entstandene US-amerikanische Spielfilm "Schindlers Liste" von Steven Spielberg. Dieser Film ist eine "Dramatisierung eines dokumentarischen Romans über den nationalsozialistischen Industriellen Oskar Schindler, der in Polen mehr als 1100 Juden das Leben gerettet hat".(225) In "Schindlers Liste" wird der Teil der in der Gegenwart spielt, am Schluß des Films, auch in Farbe gedreht. 5.5.3 Die Musik Als sich Herr Shizuma auf den Weg zum Bahnhof macht, um wie jeden Morgen mit der Bahn zur Arbeit zu fahren, setzt klassische Musik mit vielen Violinen, die extra für den Film komponiert wurde, ein. Diese Musik klingt sehr bedrohlich und kündigt das herannahende Unheil an. Die gleiche Musik ist zu hören, als es sich danach am Himmel dunkel zusammenzieht und der schwarze Regen fällt. Im weiteren Verlauf des Films setzt immer genau in den Momenten klassische Musik ein, wenn in Rückblenden vom 6. August 1945 in Hiroshima berichtet wird. Darüberhinaus ist bedrohlich klingende, klassische Musik zu hören, bei Beerdigungen, als Yûichi von seiner Angst erzählt, Yasuko ihren Abszeß pflegt oder sich ihre Haare in Büscheln ausreißt, Shigeko die Vision hat, daß der Tod sie holen kommt, Yasuko am Dorfteich die Vision vom springenden Karpfen hat, und ganz am Ende des Films, als Shigematsu seine Hoffnung ausspricht, daß Yasuko wieder gesund wird, wenn zwischen den Bergen ein Regenbogen erscheint. Es läßt sich also festhalten, daß die Musik im Film dazu dient, den Tod zu begleiten, oder sein Herannahen anzukündigen. Sie wird als ein Erkennungszeichen eingesetzt. Es ist immer dieselbe Musik, so daß der Zuschauer nach kurzer Zeit sicher weiß, daß wieder ein Unglück bevorsteht, wenn er die Musik hört. 5.6 Die Betitelung von Film und Roman [Zurück zum Inhaltsverzeichnis] "Unmittelbar nach der atomaren Explosion über Hiroshima hing eine riesige pilzförmige Wolke über der Stadt. Eine halbe Stunde später brach eine Feuersbrunst aus und ein Feuersturm fegte über die Stadt hinweg. Auf dem Höhepunkt des Feuers (ca. 11 bis 15 Uhr) entwickelte sich ein starker Tornado in die nördliche Richtung Hiroshimas. Schwarze Wolken und Rauch zogen in nordwestliche Richtung und transportierten den"Schwarzen Regen", der den radioaktiven Niederschlag mit sich brachte. Dieser Regen war schwarz und klebrig. Die Fische starben in den Flüssen, die dem schwarzen Regen ausgesetzt waren; das Weidevieh, das kontaminiertes Gras gefressen hatte, bekam Durchfall. Menschen, die ungünstigerweise vom schwarzen Regen betroffen waren, wurden bekannt als sekundäre Opfer. Ein ähnlicher schwarzer Regen fiel auf Nagasaki."(226) Der Film - ebenso wie der Roman - tragen denselben Titel; sie heißen beide Schwarzer Regen. Der Roman erschien als Vorabdruck der Literaturzeitschrift "Shinchô". Von Januar 1965 bis August 1965 wurden die einzelnen Folgen unter dem Titel "Mei no kekkon" (Die Verheiratung der Nichte) veröffentlicht. Erst danach wurde der Titel auf Vorschlag des zuständigen Redakteurs in "Kuroi ame" geändert, unter dem der Roman bis September 1966 veröffentlicht wurde.(227) Der Titel "Mei no kekkon" steht für eine alltägliche Begebenheit. Früher hatten die Eltern oder Angehörigen eines jungen Mädches dafür zu sorgen, daß diese ihrem Stand entsprechend verheiratet wurde. Dieser normale Bestandteil des Alltags wird jedoch dann vom außergewöhnlichen Ereignis des Atombombenabwurfs verkompliziert und leitet zum eigentlichen Thema der Geschichte über. Somit wird verdeutlicht wie eine einfache Aufgabe durch das außergewöhnliche Ereignis des Atombombenabwurfs zu einem äußerst schwierigen Problem werden kann. Der Titel "Kuroi ame" stellt jedoch direkt die Atombombe als Thema in den Mittelpunkt, so daß dem Leser bereits mit dem Titel angekündigt wird, was er zu erwarten hat. 5.7 Rezeption von Film und Roman [Zurück zum Inhaltsverzeichnis] Anläßlich der Weltausstellung 1970 in Osaka wurde eine Stahlkugel vierzehn Meter tief in die Erde eingelassen. Diese Kugel soll nach dem Willen der Erbauer erst wieder in 5000 Jahren geöffnet werden damit ihr Inhalt den Menschen des 70. Jahrhunderts einen Einblick in das Leben des 20. Jahrhunderts geben kann. Insgesamt sind über 2000 Gegenstände aus Wissenschaft und Technologie, Alltagsgegenstände sowie bildende und literarische Kunstwerke darin enthalten. Eines dieser literarischen Werke ist der Roman "Kuroi ame" von Ibuse Masuji. Diese Anerkennung entspricht dem Lob der Kritiker in und außerhalb Japans, Ibuse habe den wichtigsten und unanfechtbarsten Roman über die unmittelbaren Auswirkungen und die Spätfolgen des Atombombenabwurfs über Hiroshima geschrieben.(228) In einer Besprechung des Films von Francesco Tornabene in der WDR-Sendung "Budengasse" vom 27.08.1989 sagt dieser: "Schwarzer Regen spielt vorwiegend in ländlicher Idylle. Imamura zeigt das Leben, oder besser gesagt, das, was davon übriggeblieben ist, in betörend schönen Schwarzweißbildern. In Bildern, die wegen ihrerStille und ihres Friedens fast harmlos wirken, aber der Schein trügt." Abschließend soll zu "Schwarzer Regen" noch angemerkt werden, daß der Film trotz seiner hohen Qualität und der auch durchweg guten Beurteilung in der Kritik, wenig Beachtung fand. Ein Grund hierfür mag gewesen sein, dar der Film keinen Anlaß zu einer politischen Kontroverse bot. Darüberhinaus ist "Schwarzer Regen" von dem etwa zur gleichen Zeit in den deutschen Kinos aufgeführten Film "Black Rain" von Ridley Scott in den Hintergrund gedrängt worden. "Black Rain" - ein sehr umstrittener Film, der eine heftige Kontroverse auslöste - spielt mit seinem Titel ebenfalls auf den schwarzen Regen an, der nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki fiel. Fußnoten [Zurück zum Inhaltsverzeichnis] 1 Vgl. "Die Bombe", Spielfilm USA 1989, Regie: Joseph Sargent. Dieser Film bietet eine gute Darstellung der Entwicklung der Atombombe sowie der US-amerikanischen Diskussionen um den ersten Atombombenabwurf, und kann so zur Illustration einer historischen Quelle dienen. 2 Da im Rahmen dieser Arbeit, die politischen Gründe für die Abwürfe nicht diskutiert werden können, muß an dieser Stelle auf die Untersuchung von Lawrence Freedman: The Evolution of Nuclear Strategy; Macmillan Press, London 1981 verwiesen werden. 3 Imidas, Innovative Multi-Information Dictionary, Annual Series; Shûeisha, Tôkyô 1991, S.311. 4 Frankfurter Rundschau vom 08. 08. 1994. 5 Vgl. Hickethier, Knut: Film- und Fernsehanalyse; Metzler, Stuttgart 1993, S. 199. 6 Vgl. Tudor, Andrew: Theories of Film; Secker & Warburg, London 1973, S. 116 ff. 7 Vgl. Monaco, James: Film verstehen; Rowolt, Reinbek 1980, S. 394. 8 Ebd., S. 386. 9 Bowden, Liz-Anne: Buchers Enzyklopädie des Films, Bucher, Luzern 1977, S.292. 10 Vgl. Hickethier, Knut: a.a.O., S. 203 f. 11 Vgl. ebd., S. 202. 12 Vgl. Winter, Rainer: Filmsoziologie. Eine Einführung in das Verhältnis von Film, Kultur und Gesellschaft; Quintessenz, München 1992, S. 37. 13 Schaarschmidt, Siegfried: Nachwort; in: Ibuse Masuji: Schwarzer Regen; Fischer, Frankfurt 1985, S. 361. 14 Vgl. Hijiya-Kirschnereit, Irmela: Einführung; in: Saegusa Kazuko: Der Sommer an jenem Tag; Insel, Frankfurt 1990, S. 12. 15 Presseinformation der Tobis Filmkunst. 16 Adorno, Theodor W.: Gesellschaftstheorie und Kulturkritik; Suhrkamp, Frankfurt 1975, S. 65. 17 Vgl. auch Lütkehaus, Ludger: Philosophieren nach Hiroshima. Über Günther Anders; Fischer, Frankfurt 1992, S. 40. 18 Itô Narihiko: Nachwort; in: Itô Narihiko; Schaarschmidt, Siegfried und Schamoni, Wolfgang: Seit jenem Tag. Hiroshima und Nagasaki in der japanischen Literatur; Fischer, Frankfurt 1984, S. 202. 19 Adorno, Theodor W.: Negative Dialektik; Suhrkamp, Frankfurt 1966, S. 353. 20 Vgl. Itô Narihiko: a.a.O., S. 209. 21 Als ein Beispiel für einen japanischen Dokumentarfilm über die Atombombe soll der von der Filmgesellschaft Nichi-ei im Jahr 1946 fertiggestellte Film "The Effect of the Atomic Bomb" genannt werden. 22 An dieser Stelle kann der Kurzfilm "Heso to genbaku" (Nabel und A-Bombe) von Hosoe Eiko aus dem Jahr 1960 als ein Beleg angeführt werden. 23 An dieser Stelle muß eine terminologische Unklarheit ausgeräumt werden: In Anlehnung an Franz-Josef Albersmeier (ders.: Einleitung:Von der Literatur zum Film. Zur Geschichte der Adaptationsproblematik; in: Albersmeier, Franz-Josef / Roloff, Volker: Literaturverfilmungen; Suhrkamp, Frankfurt 1989, S. 15 - 37) bevorzugt die Verfasserin von den zur Verfügung stehenden Begiffen Adaptation, Adaption, Bearbeitung, Literaturverfilmung, Transposition, Transformation oder Umwandlung, den Terminus "Adaptation". Dieser Begriff wird dem Terminus "Adaption" vorgezogen, da im angelsächsischen und französichen Sprachraum der Begriff "Adaptation" verwendet wird. Vgl. hierzu das zweite Kapitel. 24 Lessing, Gotthold Ephraim: Laokoon oder über die Grenzen der Malerei und Poesie; Reclam, Stuttgart 1964. 25 Vgl. Schneider, Irmela: Der verwandelte Text. Wege zu einer Theorie der Literaturverfilmung; Niemeyer, Tübingen 1981, S. 57. 26 Vgl. Schneider, Irmela: a.a.O., S. 66 ff. 27 Vgl. dazu Albersmeier, Franz-Josef: Einleitung: a.a.O., S. 15 ff. 28 Vgl. Reif, Monika: Film und Text. Zum Problem von Wahrnehmung und Vorstellung in Film und Literatur. Narr, Tübingen 1984, S. 135. 29 Albersmeier, Franz-Josef: Bild und Text. Beiträge zu Film und Literatur (1976 - 1982); Lang, Bern/Frankfurt 1983, S. 74. 30 Reif, Monika: a.a.O., S. 146. 31 Vgl. hierzu Fußnote 23 in der Einleitung. 32 Weber, Alfred: Film und Literatur in Amerika. Eine Einführung; in: Weber, Alfred und Bettina Friedl (Hrsg.): Film und Literatur in Amerika; Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1988, S. 13. 33 Vgl. Schneider, Irmela: a.a.O., S. 12. 34 Vgl. Schneider: a.a.O., S. 37. 35 Albersmeier, Franz-Josef: Theater, Film und Literatur in Frankreich. Medienwechsel und Intermedialität; Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, S. 172 f. 36 Bazin, André: a.a.O., S. 46f. 37 Remak, Henry H. H.: Definition und Funktion der Vergleichenden Literaturwissenschaft, in: Rüdiger, Horst: Komparatistik, Aufgaben und Methoden; Kohlhammer, Stuttgart 1973, S. 11. 38 Vgl. Schneider: a.a.O., S.293 f. 39 Schneider, a.a.O., S. 27. 40 Mundt, Michaela: Transformationsanalyse. Methodologische Probleme der Literaturverfilmung; Niemeyer, Tübingen 1994, S. 24. 41 Bei der Verwendung des Begriffs "Paradigma", stützt sich die Verfasserin auf die Verwendung desselben bei Michaela Mundt. 42 Lessing, Gotthold Ephraim: a.a.O., S. 114 f. 43 Mundt, Michaela: a.a.O., S. 57. 44 Mundt, Michaela: a.a.O., S. 107ff. 45 Albersmeier, Franz-Josef: André Malraux und der Film. Zur Rezeption des Films in Frankreich; Lang, Bern/Frankfurt 1973, S. 152ff. 46 Mundt, Michaela: a.a.O., S. 204. Vgl. auch Faulstich, Werner: Einführung in die Filmanalyse; Narr, Tübingen 1980, S.146 ff. 47 Richie, Donald: Japanese Cinema. An Introduction; Oxford University Press, Hong Kong 1990, S. 54 f. 48 Richie, Donald: a.a.O., S. 55. 49 Goodwin, James: Akira Kurosawa and Intertextual Cinema; The Johns Hopkins University Press, Baltimore/London 1994, S. 55. 50 Goodwin, James: a.a.O., S.233. 51 Goodwin, James: a.a.O., S. 8. 52 Richie, Donald: The Films of Akira Kurosawa; University of California Press, Berkeley/Los Angeles 1984, S.81. 53 Kurosawa Akira: So etwas wie eine Autobiographie; Diogenes, Zürich 1991, S. 228. 54 Kurosawa Akira: a.a.O., S. 225. 55 Vgl. Kurihara Sadako: Das Leiden der Schriftsteller, die Hiroshima erfahren haben, und die heutige Atombombenliteratur; in: Engelmann, Bernt u.a. (Hrsg.): "Es geht, es geht..."; Goldmann, München 1982, S. 211. 56 Pietzcker, Carl: Trauma, Wunsch und Abwehr. Psychoanalytische Studien zu Goethe, Jean Paul, Brecht, zur Atomliteratur und zu literarischen Form; Königshausen und Neumann, Würzburg 1985, S.128 f. 57 Kurihara Sadako: a.a.O., S. 212. 58 Vgl. auch Pietzcker, Carl: a.a.O., S. 189. 59 Weitere Unterschiede müssen der Diskussion von Historikern vorbehalten bleiben. 60 Ôe Kenzaburô: Atomic Aftermath; Shûeisha, Tôkyô 1984, S. 176. 61 Jaspers, Karl: Die Atombombe und die Zukunft des Menschen; Piper, München 1958, S.281. 62 Vgl. Jaspers, Karl: a.a.O., S.394. 63 Jaspers, Karl: a.a.O., S.410. 64 Giesen, Rolf: Sagenhafte Welten. Der phantastische Film; Heyne, München 1990, S. 227. 65 Laplanche, J./ Pontalis J.B.: Das Vokabular der Psychoanalyse, Suhrkamp, Frankfurt 1972, Band 2, S. 513. 66 Anm. d. Verf. 67 Anm. d. Verf. 68 Pietzcker, Carl: Trauma, Wunsch und Abwehr; Königshausen und Neumann, Würzburg 1985, S.132. 69 Atomic Café (USA, 1982): Kompilationsfilm, der ausschließlich aus Lehrfilmen und Archivmaterial der amerikanischen Regierung und Armee zusammengesetzt ist. Er verdeutlicht die Atompropaganda der 40er- und 50er Jahre, einer Zeit, in der die angeblich strategische Notwendigkeit der Atombombe ins öffentliche Bewußtsein gehämmert, ihre Gefahren auch bei den Tests verharmlost, ihr Einsatz und die Möglichkeit des Überlebens bei einem atomaren Angriff für reell gehalten wurden. 70 Pietzcker, Carl: a.a.O., S.168. 71 Vgl. Hirano Kyôko: Mr. Smith goes to Tôkyô. Japanese Cinema under the American Occupation, 1945-1952. Smithsonian Institution Press, Washington/London 1992, S.59. 72 Vgl. Midorigawa Susumu (Hrsg.): Sengo eiga no tenkai; Iwanami shôten, Tôkyô 1987, S. 77. 73 Vgl. Midorigawa Susumu (Hrsg.): a.a.O., S. 77. 74 Vgl. hierzu auch den Spielfilm "Die Bombe": a.a.O. 76 Vgl. Hirano Kyôko: a.a.O., S. 61. 77 Vgl. Hirano Kyôko: a.a.O., S. 61. 78 Vgl. Hirano Kyôko: a.a.O., S. 61. 79 Vgl. Hirano Kyôko: a.a.O., S. 62. 80 Midorigawa Susumu (Hrsg.): a.a.O., S. 87. 81 Vgl. Hirano Kyôko: a.a.O., S.62. 82 Nolletti, Arthur, Jr. und David Desser: Reframing Japanese Cinema. Authorship, Genre, History. Indiana University Press, Bloomington 1992, S. 66. 83 Diese Abbildung wurde von der Verfasserin nach der selbst erstellten und im Dokumentationsband enthaltenen Liste "Japanische Spielfilme mit dem Thema Atombombe" erstellt. 84 Pietzcker, Carl: a.a.O., S. 129. 85 Imidas: a.a.O., S. 311. 86 Cinéma 55, No 6: Le Cinéma Japonais; Federation Francaise des Cine-Clubs, Paris 1955, S. 42 f. 87 Cinéma 55, No 6: a.a.O., S. 49. 88 Vgl. Satô Tadao: Currents in Japanese Cinema; Kodansha, Tôkyô 1987, S. 197 f. 89 Zu den verschiedenen Theorien über die Gründe für die Abwürfe der Atombomben vgl. Freedman, Lawrence: a.a.O. 90 Hirano Kyôko: a.a.O., S. 64. 91 Vgl. Hirano Kyôko: a.a.O., S. 64. 92 Richie, Donald: The Japanese Movie, Kodansha, Tôkyô 1982, S. 101. 93 Museumspädagogik Besucherdienst, Staatliche Museen zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz: EIGA heißt FILM. JapanFilmMuseum, Berlin 1992, S.10. 94 Yamane Keiko: Das japanische Kino; Bucher, München 1985, S. 28. 95 Anderson, Joseph L. und Richie, Donald: The Japanese Film. Art and Industry. Princeton University Press, Princeton 1982, S. 218 f. 96 Vgl. Midorigawa Susumu (Hrsg.): a.a.O., S. 24. 97 Vgl. Freunde der Deutschen Kinemathek (Hrsg.): Filme aus Japan. Retrospektive des japanischen Films, Graficpress, Berlin 1993, S.116 f. 98 Vgl. Spielfilm "Godzilla" von Honda Inoshirô, 1954. 99 Vgl. Gräfe, Lutz / Möller, Olaf: G wie Gojira. Zum 40. Geburtstag des FilmMonsters Gojira/Godzilla; in: film-dienst, 47. Jahrgang, Nr. 5, S.14. 100 Kempen, Bernhard und Deist, Thomas: Das Dinosaurier-Filmbuch; Tilsner, München 1993, S. 132. 101 Ebd., S. 101. 102 Yamane Keiko: a.a.O., S. 35. 103 Kempen, Bernhard und Deist, Thomas: a.a.O., S. 95. 104 Desser, David: Eros plus Massacre. An Introduction to the Japanese New Wave Cinema; Indiana University Press, Bloomington and Indianapolis 1988, S. 121. 106 Museumspädagogik Besucherdienst: a.a.O., S.21. 107 Vgl. ebd., S. 21 f. 108 Vgl. Spielfilmliste des Japanischen Kulturinstitutes, Stand April 1994. 109 König, Regula und Lewinsky, Marianne: Keisuke Kinoshita; Éditions du Festival International du Film, Locarno 1986, S. 218. 110 Diese Tatsache mußte in dem 1950 gedrehten Film ausgelassen werden. Vgl.: Hirano Kyôko: a.a.O., S.64. 111 Spielfilmliste des Japanischen Kulturinstitutes, Stand April 1994. 112 Vgl. Spielfilmliste des Japanischen Kulturinstitutes, a.a.O. 113 Vgl. auch Spielfilmliste des Japanischen Kulturinstitutes, a.a.O. 114 Vgl. auch Spielfilmliste des Japanischen Kulturinstitutes, a.a.O., oder Museumspädagogik Besucherdienst, a.a.O., S. 23. 115 Erlinger, Hans Dieter / Reifenrath, Tanja: Der Superheld: 007 Jagt Dr. No (1962); in: Faulstich / Korte (Hrsg.): Fischer Filmgeschichte, Band 4: 1961-1976, Fischer, Frankfurt 1992, S.59. 116 Der Kalte Krieg ist seit der Aufhebung der Breschnew-Doktrin durch Gorbatschow im Jahr 1986 beendet. 117 Vgl. Krusche, Dieter: Reclams Filmführer; Reclam, Stuttgart 1991, S. 256. 118 Jansen, Peter W. und Schütte, Wolfram: Alain Resnais; Reihe Film 38, Hanser, München 1990, S. 104. 119 Vgl. Satô Tadao 1987: a.a.O., S. 201. 120 Vgl. ebd., S.203. 121 Vgl. Muramatsu Sadataka und Watanabe Sumiko: Gendai jôsei bungaku jiten; Tôkyôdô, Tôkyô 1990, S. 341. 122 Vgl. Schaarschmidt, Siegfried (Hrsg.): Nihon bungaku no kindai to gendai; Hanser, München 1990, S. 185. 123 Vgl. Yomiuri Shinbun (Abendausgabe) vom 18.01.1994. 124 Kurosawa Akira: So etwas wie eine Autobiographie; Diogenes, Zürich 1991, S. 224. 125 Ebd., S.69. 126 Ebd. 127 Vgl. Tassone, Aldo: Akira Kurosawa; Flammarion, Saint-Amand 1990, S.32. 128 Achternbusch, Herbert, u.a. (Hrsg.): Akira Kurosawa; Hanser, München 1988, S.272. Eine Auflistung oder gar Behandlung aller Filme Kurosawas trägt nicht zur Erhellung von "Rhapsodie im August" bei (Anm. d. Verf.). 129 Vgl. hierzu Kapitel 4.3.1. 130 Nolletti, Arthur, Jr. und David Desser: Reframing Japanese Cinema. Authorship, Genre, History; Indiana University Press, Bloomington 1992, S.65 f. 131 Vgl. Goodwin, James: a.a.O., S. 230. 132 Vgl. Kracauer, Siegfried: Von Caligari zu Hitler; Suhrkamp, Frankfurt 1984, S. 11 f. 133 Vgl. Japan Echo,Vol.18, No.3, Toppan, Tôkyô 1991, S. 83. 134 Vgl. Satô Tadao: Kurosawa Akira kaidai; Iwanami, Tôkyô 1990, S. 180 f. 135 Vgl. Prince, Stephen: The Warrior"s Camera. The Cinema of Akira Kurosawa. Princeton University Press, Princeton, New Jersey 1991, S. 159. 136 Vgl. Nishimura Yûichirô: Kurosawa Akira. Oto to eizô Rippu shobô, Tôkyô 1990, S. 141 / vgl. auch Satô Tadao: Kurosawa Akira no sekai; Asahi bunkô, Tôkyô 1986, S. 234. 137 Vgl. "The Art of Akira Kurosawa. Masterpieces of the Great Director". Tôhô, Tôkyô 1993, S.21. 138 Vgl. Satô Tadao: Kurosawa Akira no sekai; Asahi bunkô, Tôkyô 1986, S.218. 139 Vgl. Tassone, Aldo: a.a.O., S. 110. 140 Vgl. Nolletti, Arthur (Jr.) und Desser, David: a.a.O., S.57f. 141 Vgl. ebd., S. 56ff. 142 Presseinformation der Tobis Filmkunst. 143 Ebd., S.58. 144 Vgl. hierzu Einstellungen 305 bis 313. 145 Rem ist die Maßeinheit für die absorbierte Dosis einer Strahlung zur Feststellung ihrer biologischen Schädlichkeit. 146 Vgl. hierzu Buruma, Ian: Erbschaft der Schuld. Vergangenheitsbewältigung in Deutschland und Japan; Hanser, München 1994. 147 Im Dokumentationsband ist eine schematische Übersicht, der in "Rhapsodie im August" auftretenden Figuren, enthalten. 148 Zwischen 1885 und 1907 sind viele Farmer aus Japan nach Hawaii ausgewandert, so daß heute noch der Anteil der Japaner, die dort in zweiter oder dritter Generation leben, sehr groß ist. Vgl. hierzu Ogawa Dennis M.: Kodomo no tame ni. For the sake of the children. The Japanese American Experience in Hawaii; University of Hawaii Press, Honolulu 1978. 149 Witte, Karsten: Familienpolitik. Akira Kurosawas Film "Rhapsodie im August", In: Die Zeit vom 15. 11. 1991. 150 Vgl. Schulz, Berndt: Richard Gere; Lübbe, Bergisch-Gladbach 1991, S. 234. 151 Vgl. Winter, Rainer: a.a.O., S. 65. 152 Vgl. Takeuchi Masatoshi: Kurosawa Akira shûsei III; Kinema junpô, Tôkyô 1993, S. 248. 153 Murata Kiyoko: Nabe no naka; Bungei Shunjû Tôkyô 1990, S. 9. 154 Ebd., S. 10. 155 Ebd., S.10. 156 Ebd., S.87. 157 Vgl. Braak, Ivo: Poetik in Stichworten; Hirt, Kiel 1980, S. 223. 158 Filmprotokoll im Dokumentationsband: Einstellung 1. 159 Murata Kiyoko: a.a.O., S. 10. 160 Witte, Karsten: a.a.O. 161 Vgl. Rotermund, Hartmut O.: Magie und Mantik; in: Hammitzsch, Horst (Hrsg.): Japan-Handbuch, S.1595ff. 162 Vgl. Rotermund, Hartmut O.: a.a.O. 163 Ebd. 164 Oesterreicher-Mollwo, Marianne: Lexikon der Symbole; Herder, Freiburg 1990, S. 135. 165 Filmprotokoll: Einstellung 293. 166 Vgl. auch Ogata Toshiro: Kyojin to shônen; Bungei Shunjû, Tôkyô 1992, S. 367. 167 Vgl. dtv-Atlas zur Musik, Band 1; Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1977, S.143. 168 Monaco, James: Film verstehen; Rowolt, Reinbek 1980, S. 201. 169 Zum Kameraverhalten gehören die Einstellungsgröße, die Einstellungsperspektive, die Kamerabewegung und die Kamerabewegungsrichtung. Vgl. hierzu Faulstich, Werner: Einführung in die Filmanalyse; Narr, Tübingen 1980, S. 58 ff. 170 Dieser Spannungsbogen wurde von der Verfasserin, aufgrund der durch die Erstellung des Filmprotokolls gesammelten Daten, berechnet. 171 Vgl. Monaco, James: Film verstehen; Rowolt; Hamburg 1980, S. 204. 172 Vgl. ebd., S.205. 173 Abbildung: Harada Masato: Kurosawa Akira kataru; Fukutake, Tôkyô 1991, S. 3. 174 Bußmann, Hadumod: Lexikon der Sprachwissenschaft; Kröner, Stuttgart 1990, S. 758 f. 175 Vgl. Filmprotokoll: Einstellungen 4 und 252. 176 Ogata Toshiro: a.a.O., S. 362. 177 Ebd., S.364. 178 Vgl. Filmprotokoll: Einstellungen 252ff. 179 Ogata Toshiro: a.a.O., S. 367. 180 Ebd., S. 359 / Vgl. Filmprotokoll: Einstellung 92. 181 Murata Kiyoko: a.a.O., S. 36. 182 Vgl. Filmprotokoll: Einstellungen 3, 4, 199 etc. 183 Vgl. Oesterreicher-Mollwo, Marianne: a.a.O., S. 134. 184 Vgl. ebd. 185 Vgl. Filmprotokoll: Einstellungen 233 ff. 186 Ogata Toshiro: a.a.O., S. 366. 187 Vgl. Oesterreicher-Mollwo, Marianne: a.a.O.; S.14. 188 Murata Kiyoko: a.a.O., S. 88f. 189 Presseinformation der Tobis Filmkunst. 190 Vgl. Kapitel 1.2. 191 Gast, Wolfgang: Literaturverfilmung; C.C. Buchners, Bamberg 1993, S. 15. 192 Balázs, Béla: Der Film. Werden und Wesen einer neuen Kunst; Wien 1972, S. 284 f. 193 Räther, Helmut: Kurosawas Film-Idylle erweist sich als politischer Sprengstoff; in: Frankfurter Rundschau , 16. 03. 1991. 194 Schmitt, Uwe: Japans späte Gnade. Ist Akira Kurosawas neuer Film revanchistisch?; in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.04.1991. 195 Schmitt, Uwe: a.a.O. 196 Ebd. 197 Der Spiegel , 15. 04. 1991. 198 Chervel, Thierry: Die Kinder singen Röslein auf der Heiden. Kurosawas "Rhapsodie im August"; in: die tageszeitung , 13. 05. 1991. 199 Ebd. 200 Oßwald, Dieter: Nicht die Völker bekriegen sich. Gespräch mit Akira Kurosawa zu seinem neuen Film "Rhapsodie im August"; in: Münchener Merkur , 13. 11. 1991. 201 Pflaum, H.G.: Das Auge der Bombe. Akira Kurosawas neuer Film "Rhapsodie im August" beschwört das Trauma von Nagasaki; in: Süddeutsche Zeitung, 14. 11. 1991. 202 Körte, Peter: Im Sog der Erinnerung. Kurosawas großer stiller Film "Rhapsodie im August"; in: Frankfurter Rundschau , 14. 11. 1991. 203 Witte, Karsten: a.a.O. 204 Márquez, Gabriel García: Wir sind ja nicht Gott. Ein Gespräch zwischen Gabriel Garcia Márquez und Akira Kurosawa anläßlich von "Rhapsodie im August", dem neuesten Film des japanischen Altmeisters; in: die tageszeitung, 15. 11. 1991. 205 Rust, Roland: Rhapsodie im August; in: film-dienst , Nr.22, 1991. 206 Nihon kindai bungaku daijiten, Kodansha, Tôkyô 1984, S. 163. 207 Ôkubo Norio und Yoshida Hiroshi (Hrsg.): Shinpan gendai sakka jiten, Tôkyôdô, Tôkyô 1982, S. 65. 208 Kôno Toshirô: Tsuitô Ibuse Masuji; in:Yomiuri-Shinbun (Abendausgabe), 12.07.1993. 209 Vgl. Bock, Audie: Japanese Film Directors, Kodansha, Tôkyô 1978, S. 287 ff. 210 Es wird im Film - ebenso wie im Roman - immer unbestimmt von der "Strahlenkrankheit" gesprochen, da eine derartige Krankheit bis dahin noch nicht erforscht war, und die Menschen die Symptome auf die Atombombenexplosion zurückführten. 211 Vgl. im Sequenzprotokoll: 3. Sequenz, 8. Subsequenz. 212 Vgl. ebd.: 8. Sequenz, 30. Subsequenz. 213 Vg. ebd.: 15. Sequenz, 43. Subsequenz. 214 Ibuse Masuji: Kuroi ame; Shinchôsha, Tôkyô 1970, S. 14. 215 Ibuse Masuji, a.a.O.: S. 26. 216 Ibuse Masuji, a.a.O., S.31. 217 Ebd., S. 45. 218 Ebd., S.53. 219 Ebd., S.320. 220 Ibuse Masuji: a.a.O., S. 5. 221 Vgl.: Schaarschmidt, Siegfried: Nachwort; in: Schwarzer Regen , dt. Übersetzung, Fischer, Frankfurt 1985, S. 369. 222 Hickethier, Knut: Film- und Fernsehanalyse; Metzler, Weimar 1993, S. 126. 223 Hickethier, Knut: a.a.O., S. 100. 224 Esslin, Martin: Die Zeichen des Dramas. Theater, Film Fernsehen; Rowolt, Reinbek 1989, S. 44. 225 Everschor, Franz: Schindlers Liste; in: film-dienst, Nr. 4, 1994, S. 21. 226 Ôe Kenzaburo: Hiroshima Notes, S.181. 227 Schaarschmidt, Siegfried: Nachwort; a.a.O., S.368. 228 Vgl.: Ibuse Masuji: Schwarzer Regen; Fischer, Frankfurt 1985, S. 2. 229 An dieser Stelle soll darauf hingewiesen werden, daß ein fünfzehnbändiges Kompendium der japanischen Atombombenliteratur mit dem Titel: Nihon no genbaku bungaku, Tôkyô 1983, vorhanden ist.[Zurück zum Anfang der Seite]